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Gender and the Musical Canon
Marcia J. Citrons umfassendes, ausgewogenes Werk, ein Klassiker der Gender Studies in der Musik, legt eine breite Grundlage für die Untersuchung von Komponistinnen und ihrer Musik.
Auf der Grundlage eines vielfältigen Korpus feministischer und interdisziplinärer Theorien zeigt Citron, dass der westliche Kunstkanon nicht intellektuell rein ist, sondern das Ergebnis einer komplexen Mischung von Haltungen, Praktiken und Interessen, die oft unerkannt und unangefochten bleiben. Ausgezeichnet mit dem Pauline-Alderman-Preis der International Alliance of Women in Music, untersucht Gender and the Musical Canon wichtige Elemente der Kanonbildung, wie z.B. Vorstellungen von Kreativität, Professionalität und Rezeption.
Citron untersucht die Machtinstitutionen, von Aufführungsorganisationen und der Akademie bis hin zu Kritikern und der Verlags- und Plattenindustrie, die beeinflussen, was in den Kanon aufgenommen wird und was nicht. Sie dokumentiert auch die fördernde Rolle von Frauen, einschließlich Müttern, bei der Pflege von Komponistinnen.
In einer neuen Einleitung bewertet sie die Rezeption des Buches durch Komponisten und Kritiker, insbesondere die Reaktionen auf ihre umstrittene Lesart der Klaviersonate von Cecile Chaminade. Gender and the Musical Canon ist ein Schlüsselband, der aufzeigt, wie sich die Konzepte und Annahmen, die den Kanon der westlichen Kunstmusik bilden, auf Komponistinnen und ihre Musik auswirken, und wie diese Dynamiken viele der wichtigsten Fragen, die die Musikwissenschaft als Disziplin betreffen, untermauern.