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Closed Minds?: Politics and Ideology in American Universities
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Entgegen der landläufigen Meinung ist das Problem des amerikanischen Hochschulwesens nicht zu viel Politik, sondern zu wenig. Weit davon entfernt, Bastionen liberaler Voreingenommenheit zu sein, haben sich die amerikanischen Universitäten weitgehend aus der Welt der Politik zurückgezogen. Zu diesem Schluss kommen Bruce L. R. Smith, Jeremy Mayer und Lee Fritschler in diesem aufschlussreichen Buch. C losed Minds? d stützt sich auf Daten aus Interviews, Fokusgruppen und einer neuen nationalen Umfrage der Autoren sowie auf ihre jahrzehntelange Erfahrung im Hochschulwesen, um das bisher umfassendste Bild der politischen Einstellungen an den Universitäten zu zeichnen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Liberalen in den Reihen der Lehrkräfte zwar in der Überzahl sind, aber selbst die meisten Konservativen glauben, dass die Ideologie bei Einstellungen und Beförderungen kaum eine Rolle spielt. Die Studenten von heute sind etwas konservativer als ihre Professoren, aber nur wenige beschweren sich über politische Voreingenommenheit im Unterricht. Auch eine gesetzgeberische Untersuchung in Pennsylvania, die die Autoren als Fallstudie über konservativen Aktivismus in der Hochschulbildung untersuchen, ergab, dass politische Voreingenommenheit an den öffentlichen Colleges und Universitäten des Staates „selten“ ist. Doch dieser ideologische Frieden auf dem Campus wurde mit einem hohen Preis erkauft. Amerikanische Universitäten sind selten einladend für lebhafte Diskussionen über Themen von öffentlicher Bedeutung. Sie meiden weitgehend ernsthafte politische Debatten, ignorieren das, was man früher Staatsbürgerkunde nannte, und haben wenig Interesse daran, Studenten zu effektiven Bürgern auszubilden.
Smith, Mayer und Fritschler kontrastieren das gegenwärtige Klima des Rückzugs mit der ursprünglichen staatsbürgerlichen Aufgabe amerikanischer Colleges und Universitäten. Abschließend schlagen sie vor, wie Universitäten ihren Platz im politischen und bürgerlichen Leben der Nation zurückgewinnen und stärken können.
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