Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche und aufschlussreiche Untersuchung der Rolle der Mütter und der mütterlichen Bilder im Neuen Testament, eingebettet in den Kontext der antiken Theorien und kulturellen Normen. Myers verbindet gekonnt historische Gelehrsamkeit mit einer verständlichen Sprache, wodurch sich das Werk sowohl für ein akademisches als auch für ein allgemeines Publikum eignet. Der hohe Preis des Buches schränkt jedoch seine Zugänglichkeit für eine breitere Leserschaft ein.
Vorteile:⬤ Inhaltlich verbindet es antike mütterliche Theorien mit neutestamentlichen Interpretationen.
⬤ Lesbarer und zugänglicher Schreibstil, der sowohl für Laien als auch für Gelehrte geeignet ist.
⬤ Bietet neue Erkenntnisse über die Rolle der Frau im frühen Christentum mit praktischen Implikationen.
⬤ Die Autorin bietet eine reichhaltige Synthese der relevanten Wissenschaft und macht komplexe Ideen verständlich.
⬤ Wertvolle Quelle zur Vertiefung des Verständnisses von Geschlecht und mütterlicher Identität in antiken Texten.
⬤ Der hohe Preis (100 $) schränkt den Zugang für viele potenzielle Leser ein.
⬤ Einige Lesarten sind vielleicht nicht völlig überzeugend, obwohl die theologischen Einsichten oft stark bleiben.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Blessed Among Women?: Mothers and Motherhood in the New Testament
Mütter tauchen überall im Neuen Testament auf. Maria, die Mutter Jesu, die im Lukasevangelium von Elisabeth als Gesegnete unter den Frauen bezeichnet wird, ist das offensichtlichste Beispiel.
Aber sie ist bei weitem nicht die einzige Mutter in diesem Kanon. Zu ihr gesellen sich Elisabeth, ein Chor ungenannter Mütter, die um Heilung oder Beförderung für ihre Kinder bitten, sowie männliche Mütter, darunter Paulus (Gal 4,19-20) und Jesus. Obwohl sich die Ausleger des Neuen Testaments mit diesen mütterlichen Figuren und Metaphern auseinandergesetzt haben, haben viele erst vor kurzem damit begonnen, ihre theologischen Aspekte ernst zu nehmen.
Dieses Buch baut auf früheren Studien auf, indem es argumentiert, dass die mütterliche Sprache nicht nur theologisch ist, sondern auch antiken Geschlechterkonstruktionen und deren Umgestaltung durch die frühen Christen geschuldet ist. Besonders bedeutsam sind die physiologischen, anatomischen und sozialen Konstruktionen des weiblichen Körpers, die die antike Welt durchdringen, in der das antike Christentum geboren wurde. Dieses Buch untersucht antike Zeugungstheorien, physiologische Auffassungen von.
Muttermilch und Stillen sowie die Darstellung prominenter Mütter in Literatur und Kunst, um die Verwendung dieser Themen im Neuen Testament und einigen weiteren frühchristlichen Schriften zu analysieren. In einem Kontext, der Vollkommenheit mit Männlichkeit gleichsetzte, war Mutterschaft das ideale Ziel für Frauen - eine Rechtfertigung für die mangelhafte weibliche Existenz. Indem sie ein neues Zeitalter verkündeten, das durch Christus eingeläutet wurde, debattierten die Christen der Antike jedoch über den Stellenwert von Frauen, Müttern und Mutterschaft als Teil ihrer Neudefinition von Geschlechtererwartungen.
Statt einer homogenen Billigung der buchstäblichen Mutterschaft zeigen die antiken christlichen Schriften ein Spektrum von Idealen für weibliche Jüngerinnen, auch wenn sie die Annahme einer männlichen Überlegenheit beibehalten. Indem sie sich als Mitglieder des Hauses Gottes identifizierten, nutzten die antiken Christen die Mutterschaft als theologische Kategorie und als umstrittenes Ideal für weibliche Jüngerinnen.