Bewertung:

Das Buch erörtert das komplexe Konzept der „Erfindung des Gesichts“ und untersucht seine technischen, wirtschaftlichen, philosophischen und künstlerischen Einflüsse auf Kultur und Gesellschaft. Es bietet zwar zeitgemäße Einblicke, aber der Schreibstil ist dicht und akademisch, was es für den Leser schwierig macht.
Vorteile:⬤ Das Buch bietet interessante Einblicke in das Thema Gesichter in Kultur und Gesellschaft
⬤ es hat aktuelle Relevanz angesichts aktueller sozialer Interaktionen (z. B. Online-Meetings)
⬤ das Cover wird als brillant bezeichnet.
⬤ Der Text wird als schwerfällig, verschnörkelt und praktisch unlesbar beschrieben
⬤ er ist dicht mit langen Sätzen und Fachsprache, was eine erhebliche Anstrengung beim Lesen erfordert
⬤ es fehlt an visuellen Hilfen oder Illustrationen
⬤ viele Leser empfinden es als wissenschaftlich bis zu dem Punkt, an dem es unzugänglich ist.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Faceworld
Lange Zeit haben wir das Gesicht als das natürlichste und selbstverständlichste akzeptiert und geglaubt, dass wir darin wie auf einem Bildschirm unsere Emotionen und unsere Zweifel, unseren Ärger und unsere Freude ablesen können. Wir haben sie ausgeschmückt, geschminkt, gestaltet, als wäre das Gesicht die wahre Visitenkarte unserer Persönlichkeit, die öffentliche Manifestation unseres inneren Wesens.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Das Gesicht war schon immer kein Fenster zu unserem inneren Wesen, sondern ein technisches Artefakt - eine Konstruktion, die sowohl der Künstlichkeit als auch unserem genetischen Erbe geschuldet ist. Von den Anfängen der Menschheit bis zum Siegeszug des Selfies zeichnet Marion Zilio die Geschichte der technischen, wirtschaftlichen, politischen, rechtlichen und künstlerischen Herstellung des Gesichts nach. Ihr Bericht über diese Geschichte gipfelt in einer radikalen neuen Befragung dessen, was allzu oft als unser zeitgenössischer Narzissmus angeprangert wird. Tatsächlich, so argumentiert Zilio, könnte uns der "Narzissmus" des Selfies durchaus wieder mit den tiefsten Quellen der menschlichen Herstellung von Gesichtern verbinden - eine Verbindung, die auch eine Chance für uns wäre, mit dem nicht-menschlichen Teil von uns selbst ins Reine zu kommen.
Diese höchst originelle Reflexion über die Herstellung von Gesichtern ist von großem Wert für Studenten und Wissenschaftler im Bereich Medien und Kultur sowie für alle, die sich für die Allgegenwärtigkeit des Gesichts in unserem heutigen Zeitalter des Selfies interessieren.