
Talk and Social Organisation
Dieser Band enthält eine Sammlung von Originalstudien zur Konversationsanalyse (C. A.), die so angeordnet und präsentiert sind, dass sie sowohl Neulingen eine Einführung in das Fachgebiet geben als auch einige der wachsenden Bandbreite von Entdeckungen aufzeigen, die Konversationsanalytiker im Zuge ihrer besonderen Untersuchungen zur Ordnung und Organisation der natürlichen Sprache machen.
Obwohl sie soziologisch ausgerichtet ist. C. A.
und die hier vertretenen Beiträge sind von unmittelbarem methodischem und inhaltlichem Interesse für Linguisten, Philosophen, Diskurs- und Sprachanalytiker und Sozialanthropologen.
Die strikte Einhaltung des methodologischen Prinzips, dass die Analyse nachweislich auf Daten beruhen kann und muss, stellt eine Herausforderung für all jene Disziplinen dar, die ihr Material als bloße Handlanger zur Stützung vorgefasster Modelle, Theorien und Hypothesen verwenden wollen. In dieser Reihe von Aufsätzen, die bisher unveröffentlichte Arbeiten des verstorbenen Harvey Sacks und die letzten abgeschlossenen gemeinsamen Forschungen von Sacks, Jefferson und Schegloff umfassen, wird gezeigt, dass gewöhnliches Reden aus einer Vielzahl von bisher unbemerkten sozial organisierten Praktiken besteht, die von den Gesprächspartnern ausgeübt werden, um die Organisation zu erzeugen, die das Reden hat.
Die Methoden und die analytische Mentalität von Gesprächsanalytikern sind, wie hier gezeigt wird, darauf ausgerichtet, die Methoden, die Struktur und die Orientierungsweisen von Gesprächspartnern für empirische Untersuchungen zugänglich zu machen. Die Suche nach Ordnung und Organisation zeigt sie überall. Es zeigt sich, dass das Lachen bis ins kleinste Detail konzertiert organisiert und verhandelt wird.
Die Maschinerie delikater Reparatursysteme kommt zum Vorschein. Gesprächsabschlüsse erweisen sich als Produkt ausgefeilter Aushandlungsmechanismen. Es wird gezeigt, dass die Gesprächsteilnehmer sich auf subtile Weise an den visuellen Kontexten ihrer Interaktion orientieren und diese im Rahmen der turn-taking-Organisation des Gesprächs heranziehen.
Der Band enthält auch Beispiele für konversationsanalytische Untersuchungen des Gesprächs, das in organisatorischen Kontexten wie Gerichten und Arzt-Patienten-Gesprächen entsteht. Solche Analysen zeigen den Beitrag, den die Disziplin zur Erforschung sozialer Phänomene leisten kann, die traditionell von Soziologen, Sozialpsychologen und Sozialanthropologen erforscht werden.