
Gesture and Line: Four Post-War German and Austrian Artists from the Duerckheim Collection
Seit den 1960er Jahren nimmt die Zeichnung eine herausragende Stellung in der Praxis einer neuen Generation von Nachkriegskünstlern in Deutschland und Österreich ein. Diese Publikation untersucht Arbeiten auf Papier von vier Künstlern, die im Vereinigten Königreich noch vergleichsweise wenig bekannt sind.
Während Georg Baselitz und Gerhard Richter, die bekanntesten Vertreter der deutschen Gegenwartskunst, für ihre großformatigen und imposanten Werke bekannt sind, findet sich in den Arbeiten von Rudi Trger (geb. 1929), Karl Bohrmann (1928-1998) und Carl-Heinz Wegert (1926-2007) ein ruhigerer und reflektierterer Ansatz. Ihre Zeichnungen sind klein und intim und konzentrieren sich auf die abstrahierte, minimalistische Figur, den Innenraum des Ateliers und die Landschaft, wobei sie sich einer sensiblen Linienführung und einem sparsamen, zurückhaltenden Gestus bedienen.
Im Gegensatz dazu präsentiert der österreichische Aktionist Hermann Nitsch (1938-2022) in seinen großformatigen Lithografien, die aus seinen berüchtigten aktionistischen Performances hervorgegangen sind, viszerale Darstellungen der menschlichen Anatomie. Mit dieser Publikation wird die zweite große Schenkung des deutschen Sammlers Graf Christian Dürckheim an das British Museum gewürdigt, dessen erste Schenkung in Germany Divided: Baselitz und seine Generation, das 2014 von British Museum Press veröffentlicht wurde.