
Poisonous If Eaten Raw
In dieser experimentellen Langgedichtsequenz verwandelt Alyda Faber das Porträtgedicht in Runenformen, in Eisschichten, in Skulpturen, in Rillen an einer winterlichen Küstenlinie.
Zwanzig Jahre nach dem Tod ihrer Mutter löst sich Faber mit wilden Analogien von der Mutter, die sie zu kennen glaubt: Sie stellt ihre Mutter als King Lears Kent, als Ulme von Camperdown, als Schwarzkappenmeise, als Neil Peart, als Papst Unschuldig X. und als Trichterspinne dar.
Fabers Gedichte verkörpern die leidenschaftliche Beziehung zwischen Mutter und Tochter, zeigen aber auch den Stachel im Fleisch - die Unfähigkeit von Mutter und Tochter, sich gegenseitig das zu geben, was sie sich am meisten wünschen. Die Mutter des Dichters ist komplex, rätselhaft und unerschütterlich: mutig in ihrer Entscheidung, alles, was sie kannte, hinter sich zu lassen; verwirrend in ihrer Treue zu einer zerstörerischen Ehe; unerschütterlich in ihrer Hingabe an einen Gott, der gleichzeitig unnachgiebig und die Quelle einer vergänglichen Schönheit ist.