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Same Difference
Same Difference" ist die zweite, formal scharfsinnige Sammlung des Dichters und Kritikers Ben Wilkinson. Die Gedichte, die sorgfältig ausgearbeitet und dennoch mit zeitgenössischer Sprache aufgeladen sind, experimentieren mit der poetischen Stimme und dem dramatischen Monolog, halten den Leser auf Trab und stellen die Frage, wer hier eigentlich spricht. Hart, düster und oft bewegend, ist dies eine Sammlung für unsere Zeit.
Ein Verständnis für den menschlichen Geist und die Komplexität von Beziehungen liegt diesen Gedichten zugrunde. Von Käfigkämpfern und jungen Rennfahrern bis hin zu Krebspatienten und Walen in Gefangenschaft - Wilkinson nimmt die Vorurteile und Vorbelastungen, die unsere Begegnungen mit der Welt prägen, unter die Lupe.
Er wirft einen prüfenden Blick auf das Geheimnis gescheiterter und erfolgreicher Beziehungen, männliche Depressionen und die Geschichte des Fleischessens. Er wirft einen Seitenblick auf den Sport, insbesondere auf die Vorzüge des Laufsports, dem er selbst sehr zugetan ist, und auf die Philosophie des sportlichen Wettkampfs.
Dabei schlüpft er immer wieder in die Schuhe des französischen symbolistischen Dichters Paul Verlaine (1844-1896). Wilkinson, der eine Affinität zu Verlaines herbem Tonfall und schonungsloser Klarheit findet, leiht sich dessen "schlagkräftige und musikalische" Formulierung, um Verlaines Stimme für moderne Leser neu zu gestalten.
Wilkinson versucht, die Bekenntnisform zu unterlaufen, und verwebt seine Argumente oft mit traditionellen Reimen und Metren. Diese formal elegante, breit gefächerte Sammlung ist fest im einundzwanzigsten Jahrhundert angesiedelt.