Bewertung:

Das Buch plädiert für die Einrichtung einer Weltfinanzaufsichtsbehörde (World Financial Authority, WFA) zur Regulierung der globalen Finanzmärkte und stützt sich dabei auf historische Lehren und die Unzulänglichkeiten des derzeitigen Finanzrahmens. Es unterstreicht die Notwendigkeit einer internationalen Regulierung, um Krisen zu verhindern und die wirtschaftliche Stabilität zu verbessern, räumt jedoch ein, dass ihre Umsetzung in der Praxis unwahrscheinlich ist.
Vorteile:⬤ Präsentiert eine gut begründete Argumentation für die Notwendigkeit einer internationalen Finanzregulierung.
⬤ Unterstützt durch historische Analysen und Wirtschaftstheorie, so dass es auch für Laien verständlich ist.
⬤ Zeigt kritische Schwachstellen im gegenwärtigen Finanzsystem auf.
⬤ Der Vorschlag für eine Weltfinanzaufsichtsbehörde wird als unwahrscheinlich erachtet, in der Realität erfolgreich zu sein.
⬤ Aktuelle Trends zeigen, dass sich die Länder eher auf nationale Regulierung als auf internationale Zusammenarbeit konzentrieren.
⬤ Die Empfehlungen des Buches können angesichts der politischen Landschaft als unpraktisch angesehen werden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Global Finance at Risk: The Case for International Regulation
In "Global Finance at Risk" schlagen zwei Ökonomen, die John Kenneth Galbraith als versierte Wissenschaftler ersten Ranges gefeiert hat, eine kühne Lösung für die Finanzkrisen vor, die uns alle bedrohen: eine Weltfinanzaufsichtsbehörde mit der Befugnis, weltweite Best-Practice-Finanzregulierung und Risikomanagement einzuführen. Die Ausweitung des Finanzwesens in den Industrieländern, einschließlich der Vereinigten Staaten im 19.
Jahrhundert, ging mit der gleichen Art von Turbulenzen einher, die heute Asien, Russland und Lateinamerika heimsuchen. Damals bestand die Lösung in der Einrichtung nationaler Banken- und Wertpapieraufsichtsbehörden, der Schaffung einer Einlagensicherung und der Ermächtigung von Kreditgebern der letzten Instanz. Aber in unserer zunehmend globalisierten Zeit kann ein Konto, das bei einer lokalen Bank eröffnet wird, auf uneinbringlichen Forderungen von überall auf der Welt beruhen, auch von Orten außerhalb des Zuständigkeitsbereichs dieser nationalen Behörden.
Und wenn Banken scheitern, sind nicht nur ihre Kontoinhaber die Leidtragenden, sondern wir alle. Aus diesem Grund, so argumentieren John Eatwell und Lance Taylor in diesem zeitgemäßen und dringenden Buch, ist eine wirksame Regulierung des internationalen Finanzwesens von entscheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Gesundheit aller Nationen.
"Global Finance at Risk" wirft ein willkommenes Licht auf die sich vertiefenden Verflechtungen der Weltfinanzsysteme. ".