
Global Crises, Resilience, and Future Challenges: Experiences of Post-Yugoslav and Post-Soviet Migrants
Mehrere aufeinander folgende globale Krisen, darunter der Zusammenbruch des sozialistischen Blocks, die Weltwirtschaftskrise, die COVID-19-Pandemie und der aktuelle Krieg in der Ukraine, haben das Leben der Bürger des ehemaligen Jugoslawiens und der ehemaligen Sowjetunion bedroht. Wie gelingt es den am stärksten Betroffenen unter ihnen, globale Krisen zu überstehen? Wie beeinflussen ihre Erfahrungen aus früheren Krisen ihr Verhalten, wenn eine neue globale Krise auftaucht?
Durch einen einzigartigen Vergleich der Lebenswege postjugoslawischer und postsowjetischer Migranten und ihrer Gemeinschaften in Europa, Amerika und Afrika bietet Sanja Tepavcevic einen neuartigen theoretischen Ansatz, der einen Zusammenhang zwischen Loyalität zu Gemeinschaften und Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Krisen aufzeigt. Für viele postjugoslawische und postsowjetische Migranten führt der (wahrgenommene) Ausschluss aus den Gemeinschaften, denen sie vor der Krise angehörten, zu einer Neugestaltung ihres Zugehörigkeitsgefühls und verändert ihre Loyalität zu und Identifikation mit einer Gemeinschaft oder kollektiven Identität. Diese Prozesse stellen psychologische und kulturelle (oder „weiche“) Formen der Resilienz dar. Wie Tepavcevic aufzeigt, zeigt sich eine größere physische (oder „greifbare“) Widerstandsfähigkeit auch in der Emigration und der Bildung alternativer Gemeinschaften.
Durch die Kombination und Analyse von Erzählungen, Beobachtungen von Teilnehmern und Theorien der Resilienz und Loyalität aus den Sozial-, Verhaltens- und Naturwissenschaften zeigt Tepavcevic, dass globale Krisen bestehende Gemeinschaften herausfordern und verschiedene Formen von Migrantengemeinschaften, Loyalität und Resilienz hervorbringen. Von der Lektüre dieses Buches werden unter anderem Sozialwissenschaftler, Entscheidungsträger in der Migrationspolitik und Migranten profitieren.