
Glossolalia and the Problem of Language
Das Sprechen in Zungen, auch Glossolalie genannt, ist seit langem Gegenstand von Neugierde und heftigen theologischen Debatten. Glossolalie ist ein weltweites Phänomen, das sich über mehrere christliche Traditionen erstreckt und sowohl als übernatürliche Gabe gefeiert als auch als semiotische Alchemie verurteilt wird. Für die einen ist es eine mystische Rede, die über das hinausgeht, was Worte leisten können, für die anderen ist es bloßes Kauderwelsch, das keinen Sinn hat. Im Mittelpunkt dieser Unterschiede steht die rätselhafte Beziehung der Glossolalie zur Sprache.
.
Glossolalie und das Problem der Sprache untersucht die Zungenrede in Südkorea, wo sie in vielen Konfessionen und Gemeinden praktiziert wird. Nicholas Harkness zeigt, wie die Popularität der Glossolalie in Korea am Schnittpunkt zahlreicher, oft konkurrierender sozialer Kräfte, miteinander verwobener religiöser Vermächtnisse und spiritueller Sehnsüchte liegt, die durch die massive Institutionalisierung des Christentums noch verstärkt wurden. Während sich der Evangelikalismus weltweit weiter ausbreitet, analysiert Glossolalia and the Problem of Language eine seiner rätselhaftesten Praktiken und markiert gleichzeitig einen wichtigen Fortschritt in unserem Verständnis der Macht der Sprache und ihrer Grenzen.