Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und aufschlussreiche Untersuchung von Godards Werken durch die Linse des Essayfilms und liefert sowohl einen historischen Kontext als auch eine detaillierte Analyse. Es argumentiert, dass Godards gesamtes Oeuvre einen essayistischen Ansatz verkörpert, der die Konzepte zugänglich und ansprechend macht und gleichzeitig traditionelle Vorstellungen von Filmkritik in Frage stellt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und elegant geschrieben
⬤ reich an Details und genauen Beobachtungen
⬤ führt neue Perspektiven auf Godards Filme ein
⬤ stellt konventionelle Kritiken von Godards späteren Werken effektiv in Frage
⬤ bietet ein gründliches Verständnis des Essayfilms als einer komplexen Form, die über traditionelle Genres hinausgeht.
⬤ Die analytische Tiefe könnte für einige Leser überwältigend sein
⬤ das Buch könnte aufgrund seiner nuancierten Argumente als dicht empfunden werden
⬤ diejenigen, die andere Ansichten über Godards Zugänglichkeit haben, könnten die Argumente nicht überzeugend finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Godard and the Essay Film: A Form That Thinks
Godard und der Essayfilm bietet eine Geschichte und Analyse des Essayfilms, einer der bedeutendsten Formen des intellektuellen Filmemachens seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Durch eine bahnbrechende Untersuchung des umfangreichen und beeindruckenden Oeuvres von Jean-Luc Godard untersucht Warner auf eindringliche Weise die bestimmenden Merkmale und das Vermächtnis dieses sich immer noch entwickelnden Genres.
Der Essayfilm wurde von der Wissenschaft oft als eine exzentrische Entwicklung innerhalb des Dokumentarfilms verstanden, doch Warner zeigt, wie sich ein essayistischer Denkprozess durch selbstkritische Untersuchungen der ästhetischen, politischen und philosophischen Ressourcen des Mediums ebenso wirkungsvoll in narrativen Spielfilmen materialisieren kann. Anhand von Beispielen von Godard und anderen Regisseuren wie Orson Welles, Chris Marker, Agn s Varda und Harun Farocki erarbeitet Warner eine neue Darstellung der essayistischen Reflexion, die sich auf die imaginative, konstruktive Rolle des Zuschauers konzentriert.
Durch feinkörnige Analysen liefert dieses Buch die bisher nuancierteste Beschreibung der relationalen Schnittstelle zwischen Zuschauer und Leinwand im Kontext des Essayfilms. Warner wirft ein neues Licht auf Godards Arbeit in Film, Fernsehen, Video und digitaler Stereoskopie von den 1960er bis zu den 2010er Jahren und entwickelt ein Verständnis des essayistischen Kinos als eine gemeinsame Übung des kritischen Nachdenkens und der Entdeckung der Wahrnehmung.