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Patrons, Partisans, and Palace Intrigues: The Court Society of Colonial Mexico 1702-1710
Palastintrigen und Klientelismus bestimmten die Politik am vizeköniglichen Hof im kolonialen Mexiko. Durch die sorgfältige Rekonstruktion der sozialen Netzwerke am Hof des Vizekönigs Herzog von Alburquerque (1702-1710) zeigt Christoph Rosenmller, dass der Herzog eine der korruptesten Amtszeiten in der mexikanischen Geschichte leitete.
Alburquerque wurde von Spaniens König Philipp V. zu einer Zeit ernannt, als die Ausweitung der staatlichen Macht im kolonialen Mexiko auf Widerstand stieß. Obwohl der Herzog und seine Gefolgsleute scheinbar für die Krone arbeiteten, schlossen sie in Wirklichkeit enge Bündnisse mit Einheimischen, um die von Spanien ausgehenden Reformbemühungen zu vereiteln.
Alburquerque arbeitete mit Schmugglern zusammen und widersetzte sich der Säkularisierung der indianischen Gemeinden. Er verfolgte mehrere einheimische Handwerker und Kaufleute, von denen einige im Gefängnis starben, und beschuldigte sie des Verrats, um seine eigene Glaubwürdigkeit als loyaler Beamter zu stärken.
Die herrschende Clique am königlichen Hof in Madrid wollte sich jedoch rächen. Alburquerque war gezwungen, eine unerhörte Entschädigung von 700.000 Silberpesos zu zahlen, um die Gunst des Königs wiederzuerlangen. Rosenmller befasst sich mit einem Thema und einer Periode, die von der Geschichtsschreibung weitgehend ignoriert wurden, und legt die enorme patronale Macht des Vizekönigs an der historischen Wasserscheide zwischen der auslaufenden Habsburger-Dynastie und den neuen bourbonischen Herrschern offen.
Seine Analyse zeigt, dass die Vorläufer der bourbonischen Reformen und des Kampfes um die mexikanische Unabhängigkeit bereits im frühen 18. Jahrhundert im Spiel waren.