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Goodman for Architects
Der amerikanische Philosoph Nelson Goodman (1906-1998) war einer der bedeutendsten analytischen Denker des 20. Jahrhunderts mit bahnbrechenden Beiträgen in den Bereichen Logik, Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und Ästhetik. Dieses Buch ist eine Einführung in die Aspekte von Goodmans Philosophie, die unter Architekten und Architekturtheoretikern den größten Einfluss hatten.
Goodman hat sich in seinem Hauptwerk über Ästhetik, The Languages of Art: An Approach to a Theory of Symbols (1968), und in zwei Aufsätzen "How Buildings Mean" (1985) und "On Capturing Cities" (1991) speziell mit Architektur auseinandergesetzt. Seine philosophischen Grundgedanken in Ways of Worldmaking (1978) lassen sich auch gut auf die Architektur anwenden. Goodmans Gedanken sind besonders attraktiv wegen ihres konstruktiven Aspekts: Es gibt keine gegebene und unveränderliche Welt, sondern sowohl das Wissen als auch die Realität werden ständig neu aufgebaut und umgestaltet. Während andere Theorien, wie z. B. die Dekonstruktion, implizit eine Rückgängigmachung der modernen Vorgaben beinhalten, bietet Goodmans Konzeption der Welterschaffung einen positiven, konstruktiven Weg, um zu verstehen, wie eine plurale Realität geschaffen und neu gestaltet wird.
Goodmans Herangehensweise an die Architektur ist nicht nur für das Verständnis der gebauten Umwelt von Bedeutung, sondern dient auch zur Veranschaulichung des analytischen Denkens in der Architektur. Dieses Buch zeigt, dass die Methoden, Konzepte und Argumentationsweisen, die für die analytische Philosophie charakteristisch sind, hilfreiche Werkzeuge sind, um Gebäude auf eine neue und fruchtbare Weise zu untersuchen, und sie werden sicherlich die kritischen Fähigkeiten des Architekten beim Entwerfen und Denken über Architektur verbessern.