Bewertung:

Das Buch bietet einen einzigartigen Einblick in Gorbatschows Sicht auf den Untergang der Sowjetunion und seine Überzeugungen in Bezug auf den Sozialismus. Es liefert zwar wertvolle historische Zusammenhänge und persönliche Überlegungen, aber die Leser stellen fest, dass die Qualität des Textes uneinheitlich ist und dass man ihn sorgfältig lesen muss, um die wichtigsten Erkenntnisse zu gewinnen.
Vorteile:⬤ Bietet eine einzigartige und wertvolle Perspektive auf den Untergang der Sowjetunion und den historischen Kontext von Gorbatschow selbst.
⬤ Enthält interessante Einblicke in die politische Dynamik der damaligen Zeit und in Gorbatschows persönliche Beweggründe.
⬤ Bietet eine differenziertere Sicht des Sozialismus und Kritik am Totalitarismus.
⬤ Enthält Berichte aus erster Hand über wichtige Ereignisse und das politische Denken der Epoche.
⬤ Der Schreibstil wird als langsam und nicht gut strukturiert kritisiert und spiegelt eher den Stil eines nicht professionellen Schriftstellers wider.
⬤ Einige Passagen sind zu detailliert, so dass es schwierig ist, wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
⬤ Gorbatschows Ansichten können als übermäßig apologetisch gegenüber dem Sozialismus angesehen werden, was nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen dürfte.
⬤ Das Buch ist weniger fesselnd, als man es von einer so bedeutenden historischen Figur erwartet.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Gorbachev: On My Country and the World
Hier ist die ganze Bandbreite des sowjetischen Experiments und der sowjetischen Erfahrung, wie sie von seinem letzten Verwalter erzählt wird. Gestützt auf seine eigenen Erfahrungen, reichhaltiges Archivmaterial und ein feines Gespür für Geschichte und Politik äußert sich Michail Gorbatschow zu einer Reihe von Themen, die Russlands Vergangenheit, Gegenwart und künftigen Platz in der Welt betreffen. Hier spricht Gorbatschow über die Oktoberrevolution, Gorbatschow über den Kalten Krieg und Gorbatschow über Schlüsselfiguren wie Lenin, Stalin und Jelzin.
Das Buch beginnt mit einem Blick zurück auf das Jahr 1917. Gorbatschow stellt fest, dass das zaristische Russland nicht so rückständig war, wie es oft dargestellt wird, und argumentiert, dass die bolschewistische Revolution unvermeidlich war und viel zur Modernisierung Russlands beitrug. Er vertritt nachdrücklich die Ansicht, dass die Sowjetunion einen positiven Einfluss auf die Sozialpolitik im Westen hatte, während er gleichzeitig behauptet, dass die Entwicklung des Sozialismus durch den stalinistischen Totalitarismus abgebrochen wurde. Im nächsten Abschnitt geht Gorbatschow auf den Untergang der UdSSR ein. Was waren die Ziele der Perestroika? Wie konnte sich eine so große Supermacht so schnell auflösen? Vom Aufflammen ethnischer Spannungen über die Unfähigkeit der Demokraten, sich zu einigen, bis hin zu seinen eigenen Versuchen, die Union zu reformieren, aber zu erhalten, zeichnet Gorbatschow jene schicksalhaften Tage nach und erklärt die Ursprünge der heutigen Krise Russlands.
Doch Gorbatschow richtet seinen kritischen Blick nicht nur auf die Vergangenheit. Er entwirft einen Plan, wohin Russland im nächsten Jahrhundert gehen muss, und schlägt Wege zur Stärkung der Föderation und zu sinnvollen wirtschaftlichen und politischen Reformen vor. Im letzten Abschnitt des Buches untersucht Gorbatschow das "neue Denken" in der Außenpolitik, das zur Beendigung des Kalten Krieges beigetragen hat, und zeigt, wie solche Ansätze zur Lösung einer Reihe aktueller Krisen beitragen könnten, darunter die NATO-Erweiterung, die Rolle der UNO, das Schicksal der Atomwaffen und Umweltprobleme.
Gorbatschow: Über mein Land und die Welt offenbart die einzigartige Vision eines Mannes, der ein mächtiger Akteur auf der Weltbühne war und ein scharfer Beobachter der Erfahrungen Russlands im zwanzigsten Jahrhundert bleibt.