Bewertung:

Paul Avis' Buch „Gott und die schöpferische Vorstellungskraft“ untersucht die Beziehung zwischen religiöser Sprache und dem Vorstellungsvermögen des Menschen und legt nahe, dass das Christentum von Metaphern, Symbolen und Mythen lebt. Während er eine einzigartige Perspektive auf die imaginative Natur des Glaubens bietet, wird das Buch wegen seines vermeintlichen Dualismus, seiner Behandlung historischer Ereignisse im Christentum und seiner Auswirkungen auf die Sakramententheologie kritisiert.
Vorteile:Avis führt ein faszinierendes Argument über die Rolle der Vorstellungskraft im Christentum ein und legt nahe, dass die Offenbarung in Metapher, Symbol und Mythos verwurzelt ist. Lobenswert ist auch seine Auseinandersetzung mit modernem und postmodernem Denken und deren Auswirkungen auf das Verständnis von Wahrheit. Er betont zu Recht die Bedeutung der Vorstellungskraft für die theologische Forschung.
Nachteile:Das Buch leidet unter einer Tendenz, die Fähigkeit der physischen Welt, göttliche Wahrheit zu vermitteln, zu verunglimpfen, was zu einer fragwürdigen Sakramententheologie führt. Avis' Ansichten zu wichtigen christlichen Ereignissen und Lehren können als übermäßig skeptisch angesehen werden und lassen Zweifel an der historischen Glaubwürdigkeit grundlegender Überzeugungen wie der Auferstehung aufkommen. Sein Ansatz birgt die Gefahr, wichtige Aspekte des christlichen Glaubens auf bloße Symbole zu reduzieren, was den Leser dazu bringen könnte, seine eigenen Überzeugungen und die Kohärenz seiner Theologie in Frage zu stellen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
God and the Creative Imagination: Metaphor, Symbol and Myth in Religion and Theology
Eine bloße Metapher", "nur symbolisch", "nur ein Mythos" - diese verräterischen Phrasen zeigen, wie die bildhafte Sprache in unserer modernen und postmodernen Kultur herabgesetzt und abgewertet wurde.
In Gott und die schöpferische Vorstellungskraft behauptet Paul Avis das Gegenteil: Wir sehen, dass Metapher, Symbol und Mythos tatsächlich der Schlüssel zu einer echten Erkenntnis Gottes und des Heiligen sind. Avis untersucht das, was er eine alternative Tradition nennt, die von den romantischen Dichtern Blake, Wordsworth und Keats ausgeht und sich auf das Denken von Cleridge und Newman sowie auf Erfahrungen in der modernen Philosophie und Wissenschaft stützt.
Gott und die schöpferische Vorstellungskraft greift auf faszinierende Weise auf eine Reihe nicht-theologischer Disziplinen zurück, von der Literatur bis zur Wissenschaftstheorie, um uns zu zeigen, dass Gott in angemessener Weise mit einem Künstler oder Dichter verglichen werden kann und dass die größten Wahrheiten in einer phantasievollen Form ausgedrückt werden. Jeder, der sein Verständnis von Gott, Glaube und Vorstellungskraft vertiefen möchte, wird dieses Werk als inspirierend empfinden.