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God and I and Elvis
Gott und ich und Elvis - ein plakativer Titel, wenn es je einen gegeben hat - deutet die unheimliche, komplexe Thematik von Ilona Bauers Memoiren nur an. Chronologisch gesehen beginnt ihre Geschichte im Bayern der Nachkriegszeit, zieht nach New York und Memphis und endet in Tupelo, Mississippi (Elvis' Geburtsort). Aber dies ist mehr als ein Reisebericht.
Als Teenager hört Frau Bauer Elvis Presley, der zu dieser Zeit als Soldat in Deutschland stationiert war, hört, verliebt sich in ihn und trifft ihn schließlich. Was als Teenagerschwärmerei beginnt, nimmt weitreichende spirituelle Aspekte an, als die Autorin den degenerierten Lebensstil des Sängers erkennt und darum kämpft, diesen mit ihrem glühenden protestantischen Glauben in Einklang zu bringen. Diese Besessenheit veranlasst sie zu einer Reise nach Memphis, wo sie Little Elvis“, einen Mitläufer und Möchtegern-Presley, heiratet, mit dem sie vier Kinder hat.
Die Geschichte dieser gescheiterten Ehe und der impulsiven, katastrophalen zweiten Ehe mit einem körperlich und seelisch missbrauchenden Mann, mit dem sie ihre fünften bis siebten Kinder hat, die alle in selbstzerstörerischen Situationen enden, ist der größte und bewegendste Teil des Buches. Das Ende der Geschichte ist bis heute eine willkommene und wohlverdiente Dosis Ruhe nach einem außergewöhnlich rauen Stück Leben.