
God's Providence and Randomness in Nature: Scientific and Theological Perspectives
Im Oktober 2014 versammelte sich eine Gruppe von Mathematikern, Physikern, Ökologen, Philosophen und Theologen zu einer Sonderkonferenz in Berkeley, Kalifornien, um die Ergebnisse eines zweijährigen Forschungsprogramms mit dem Namen "Projekt SATURN" vorzustellen. Im Rahmen dieses Programms wurden viele interessante Denkansätze an der Schnittstelle zwischen moderner Wissenschaft und christlicher Theologie erforscht. Dazu gehört vor allem die Möglichkeit, dass bestimmte Prozesse so komplex sind, dass sie keine ausreichenden physikalischen Ursachen haben. Diese als "ontologischer Indeterminismus" bekannte Idee hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Theologie. Sie ermöglicht es insbesondere, Gott als vorsehend in der Natur handelnd zu betrachten, ohne die Gesetze und Prozesse der Natur zu verletzen.
Eine solch bedeutsame Erkenntnis könnte Einfluss darauf haben, wie wir den freien Willen, das natürliche Böse, das Leiden in der Natur und die Beziehung zwischen göttlicher Vorsehung und menschlicher Evolution verstehen. Die hier versammelten Aufsätze erörtern diese Themen und wurden erstmals auf der Konferenz 2014 vorgestellt. In Teil I wird die wissenschaftliche Grundlage für die Vorstellung geschaffen, dass bestimmte Prozesse im Universum von Natur aus zufällig und möglicherweise indeterministisch sind. Teil II erörtert die philosophischen und theologischen Fragen, die sich aus diesem Verständnis ergeben. Zusammen stellen sie den neuesten Stand des Denkens in dem zunehmend produktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Theologie dar.
Das Projekt SATURN (Scientific and Theological Understandings of Randomness in Nature) wurde vom Center for Theology and the Natural Sciences, einem Programm der Graduate Theological Union, Berkeley, ins Leben gerufen. Es wurde mit einem Zuschuss finanziert, der vom Calvin College verwaltet und von der John Templeton Foundation bereitgestellt wurde.