
Worship in Medieval Early Modern Europ: Change and Continuity in Religious Practice
Traditionelle Studien zum christlichen Gottesdienst haben nicht nur die tiefgreifenden Veränderungen in den zersplitternden Reformationskirchen des 15. und 16. Jahrhunderts betont, sondern sich auch in erster Linie auf das theologische Verständnis und nicht auf die Praxis des Gottesdienstes konzentriert. Die Beiträge zu dieser einzigartigen Sammlung unterstreichen die Komplexität und Vielfalt der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen katholischen, lutherischen, anglikanischen und reformierten Gottesdienstpraxis in Europa. Sie untersuchen eine Reihe von Riten (Taufe, Ehe und Eucharistie), gottesdienstlichen Elementen (bildende Kunst, Musik, Gebetstexte, Rituale), geografischen Orten (Spanien, Genf, England, Schweden, Deutschland) und Schauplätzen (Haus, Schule und Kirche).
Um die gottesdienstlichen Erfahrungen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Laien und Kleriker zu veranschaulichen, werden jedem Aufsatz Auszüge aus wichtigen Primärquellen vorangestellt. Die Autoren zeigen, dass es entgegen der künstlichen Trennung dieser beiden Zeiträume durch die moderne Wissenschaft tatsächlich eine große Kontinuität zwischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen liturgischen Praktiken gab. Sie zeigen auch, dass politischer und sozialer Druck ebenso bedeutsam war wie theologische oder doktrinäre Gründe, wenn es darum ging, traditionelle Praktiken zu verändern oder beizubehalten.
Worship in Medieval and Early Modern Europe bietet dem Leser die Möglichkeit, die gesellschaftlichen und konfessionellen Normen besser zu verstehen, die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Christen zur Beibehaltung oder Veränderung traditioneller katholischer Gottesdienstpraktiken motivierten. Dieser Band, an dem einige der herausragendsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet beteiligt sind, ist von unschätzbarem Wert für Wissenschaftler, die sich für die Reformation, die Frühe Neuzeit, die Theologie und die Liturgiewissenschaft interessieren, sowie für allgemeine Leser, die erfahren möchten, wie ihr gottesdienstliches Leben im sechzehnten Jahrhundert geprägt wurde.