Bewertung:

Göttin und Gott in der Welt ist ein anregender Dialog zwischen den feministischen Theologinnen Carol Christ und Judith Plaskow, in dem sie über ihren persönlichen Weg und ihre unterschiedlichen theologischen Erkenntnisse seit ihrer Zeit als Theologiestudentinnen in einem von Männern dominierten Umfeld reflektieren. Das Buch befasst sich mit komplexen religiösen und philosophischen Fragen und bleibt dabei für die Leserinnen und Leser zugänglich, wobei sowohl Übereinstimmungen als auch wesentliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den Autorinnen deutlich werden. Es erzählt von der Entwicklung der feministischen Theologie und bietet ein Modell für einen respektvollen Diskurs inmitten tiefgreifender Differenzen.
Vorteile:⬤ Der fesselnde und zugängliche Dialog zwischen zwei angesehenen Theologinnen
⬤ bietet tiefe Einblicke in die feministische Theologie
⬤ regt zum persönlichen Nachdenken über den eigenen Glaubensweg an
⬤ hebt gemeinsame Erfahrungen und Spannungen in der Theologie hervor
⬤ ist zeitgemäß und relevant in zeitgenössischen gesellschaftlichen Kontexten
⬤ regt zu einem respektvollen Dialog an
⬤ hat von verschiedenen Leserinnen und Lesern, die an ihren Erkenntnissen festhalten, positive Rückmeldungen erhalten.
⬤ Einige Leserinnen und Leser sind der Meinung, dass die Autoren zeitgenössische Themen nicht breiter erforschen
⬤ das Format des Dialogs mag einigen als einschränkend erscheinen
⬤ einige finden den Umfang der Erzählung etwas begrenzt
⬤ einige Diskussionen wurden eher als repetitiv denn als expansiv angesehen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Goddess and God in the World: Conversations in Embodied Theology
In Göttin und Gott in der Welt schlagen die führenden Theologinnen Carol P. Christ und Judith Plaskow eine neue Methode vor, um über theologische Fragen nachzudenken: eine verkörperte Theologie, die in der Erfahrung wurzelt und im Dialog erprobt wird.
Ihr theologisches Gespräch geht von der Prämisse aus, dass der transzendente, allmächtige, männliche Gott der traditionellen Theologien durch ein neues Verständnis von Göttlichkeit ersetzt werden muss, das uns Orientierung und Führung bieten kann, wenn wir uns den sozialen, politischen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit stellen. Indem sie die Göttlichkeit in der Welt verorten und die Verantwortung für die Zukunft fest in die Hände der Menschen legen, plädieren sie für einen inklusiven Monotheismus, der die Einheit des Seins durch eine Vielzahl von Bildern bekräftigt, die Vielfalt und Unterschiedlichkeit feiern. Carol schlägt vor, dass die Göttin die intelligente, verkörperte Liebe ist, die in allem Sein ist, eine persönliche Präsenz, die uns inspirieren kann, die Welt tiefer zu lieben.
Judith hält dem entgegen, dass Gott eine unpersönliche Schöpferkraft ist, der Grund des Seins, der sowohl das Gute als auch das Böse umfasst. Ihre Auseinandersetzung mit den autobiografischen Quellen ihrer Theologien in Verbindung mit einer intensiven Hinterfragung der Ansichten des jeweils anderen bietet sowohl eine neue Art, über Göttin und Gott zu sprechen, als auch ein fruchtbares Modell für theologische Gespräche über Unterschiede hinweg.