
Rancor and Reconciliation in Medieval England: A Feminist Theory of Women's Self-Representation
Duelle und Blutfehden wurden lange Zeit als kontinentale Phänomene betrachtet, die im Gegensatz zu den nüchternen und geordneten britischen Methoden der Streitbeilegung stehen. In diesem überraschenden Werk der Sozial- und Rechtsgeschichte zeigt Paul R.
Hyams, dass sich das England nach der Eroberung gar nicht so sehr von den Reichen jenseits des Kanals unterschied. Auf der Grundlage einer Vielzahl von Texten und der langen Geschichte der Auseinandersetzung mit diesen Texten zerschlägt Hyams den Mythos des englischen Exzeptionalismus, die Vorstellung, dass in den Ländern der Franken Fehde und Rache herrschten, während England zur Zeit der Eroberung über eine solche anarchische Barbarei hinausgewachsen war und ein zentralisiertes politisches und rechtliches System geschaffen hatte. Dieses Buch untermauert die These, dass Fehde und Rache in England noch lange nach der Eroberung blühten und dass diese Tatsache uns zwingt, die Genealogie des Common Law und der englischen Monarchie zu überdenken.
Hyams wechselt zwischen einem breiten Überblick über 300 Jahre Rechtsgeschichte und den Details spezifischer Streitfälle hin und her und widmet sich den Forderungen von Personen, die sich geschädigt fühlten und Abhilfe suchten. Er zeigt, wie der Einzelne bestimmte Gewalttaten wahrnahm und darauf reagierte.
Diese Reaktionen wiederum lösten zentrale Bemühungen aus, Streitigkeiten zu regeln und damit Recht und Ordnung herzustellen. Seriöse Rechtsstreitigkeiten verdrängten jedoch nie die Gefahr direkter, oft gewalttätiger und physischer Aktionen.