
Wholesale Couture: London and Beyond, 1930-70
Das erste Buch, das sich mit diesem Thema beschäftigt, Wholesale Couture: London and Beyond, 1930-70 versucht, die Vorstellung zu revidieren, dass Großhandels-Couturiers einfach nur Kopisten waren, und zeigt die Komplexität ihrer Designprozesse und Geschäftsstrategien auf. Der Begriff "Couture" ist heute nicht mehr gebräuchlich; er wurde jedoch verwendet, um die Spitze der britischen Konfektionsmodebranche zwischen den 1930er und 1960er Jahren zu beschreiben. Die Unternehmen dieses Sektors wurden in der Regel als Hersteller hochwertiger Kopien der französischen Haute Couture unter Verwendung von Konfektionstechniken anerkannt.
Liz Tregenza verfolgt den Weg der Großhandels-Couture-Kleidung von der Idee bis zum Gebrauch und betrachtet dabei Design, Herstellung, Markenbildung, Werbung, Einzelhandel und Export. Sie blickt nicht nur auf die produzierten Kleidungsstücke, sondern untersucht auch die Menschen, die hinter diesen Firmen stehen, und zeigt so die bedeutende Rolle auf, die vor allem jüdische Einwanderer bei der Entwicklung und dem Erfolg dieser Industrie gespielt haben. Das Buch geht auch auf die umfassenderen sozialen und wirtschaftlichen Faktoren ein, die sich auf Hersteller und Verbraucher auswirkten, auf die Auswirkungen von Sparmaßnahmen, Rationierungen und des Utility-Programms sowie auf die dringende Notwendigkeit für die Großhandels-Couturiers, ihre Produkte international zu exportieren. Es wird gezeigt, dass 1946 ein entscheidendes Jahr für den Wiederaufbau und die Neugestaltung der Londoner Modeindustrie war und dass die Großhandelscouturiers im Zentrum dieser Entwicklungen standen. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der sich verändernden Kaufkraft der Verbraucher, einschließlich des aufkeimenden Jugendmarktes, auf die Modehersteller aufgezeigt.
Wholesale Couture bietet eine neue Perspektive auf die britische Modegeschichte und zeigt, dass diese Couturiers entscheidend dazu beitrugen, Londons Status als Zentrum der Konfektionsmode zu festigen.