
Green Development or Greenwashing?: Environmental Histories of Finland
Finnland wurde oft als "grüne Supermacht" bezeichnet und als eines der saubersten und grünsten Länder der Welt gepriesen. Die nordischen Länder werden im Allgemeinen als "unberührt und grün" idealisiert, im Gegensatz zum Rest der schnell verschmutzenden Welt, in der der Wettlauf um Märkte und Profite den Konsum enorm beschleunigt und der Umwelt ein alarmierendes Maß an Extraktion und Handel sowie eine breite Palette neuer und alter Formen der Verschmutzung auferlegt hat.
Umwelthistoriker können jedoch erkennen, dass die angebliche "Umweltfreundlichkeit" der nordischen Länder teilweise eine Illusion ist. Die Autoren dieses Bandes argumentieren, dass sich Finnland, ähnlich wie Dänemark, Norwegen und Schweden, auf Kosten erheblicher Umweltprobleme zu einer grünen Supermacht entwickelt hat. Ironischerweise wurde die derzeitige Führungsposition Finnlands im Bereich der nachhaltigen Entwicklung durch die intensive Nutzung natürlicher Ressourcen und durch die Beeinträchtigung der Gesundheit der Ökosysteme erreicht.
Dieser Band soll den Leser mit vielen Geschichten über lang anhaltende negative Auswirkungen auf die Umwelt in und um Finnland vertraut machen: alte Wälder wurden durch intensive Forstwirtschaft für die Holz- und Zellstoffindustrie ersetzt; die meisten Feuchtgebiete wurden für die Landwirtschaft, den Waldanbau und die Torfgewinnung trockengelegt; Wildtierpopulationen wurden dezimiert; und Finnland wird heute im Süden und Westen durch das wohl am stärksten verschmutzte Meer der Welt begrenzt.
Aus Finnlands Tendenz, sich auf den Lorbeeren eines positiven Umweltrufs auszuruhen, der zumindest teilweise auf einem Mythos beruht, lassen sich Lehren für die Zukunft ziehen. Im einundzwanzigsten Jahrhundert braucht die Welt dringend weniger "Greenwashing" und ein echtes Bekenntnis zur Umweltfreundlichkeit.