Bewertung:

Das Buch stellt eine detaillierte Untersuchung des Konzepts des totalen Krieges und seiner Auswirkungen dar und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Bombardierung von Guernika im Jahr 1937. Während viele Leser das Buch als fesselnd und gut recherchiert empfinden, kritisieren andere es für Ungenauigkeiten und unvollständige Argumente in Bezug auf die Geschichte des totalen Krieges und der strategischen Bombardierung.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, fesselnd und lässt sich kaum aus der Hand legen. Es ist reichhaltig recherchiert und bietet einen relevanten Kontext für moderne ethische Fragen. Mehrere Leser schätzten die überzeugende Darstellung der Literatur über strategische Bombenangriffe und ihre historische Entwicklung durch den Autor. Sie ist prägnant und informativ.
Nachteile:Einige Rezensenten bemängeln, dass der Autor wichtige historische Fakten über den totalen Krieg auslässt und behaupten, dass dieser als modernes Konzept falsch dargestellt wurde. Kritiker sind der Meinung, dass die vorgebrachten Argumente nicht ausreichend untermauert werden und dass Schlüsselaspekte der strategischen Bombardierung zu stark vereinfacht oder missverstanden werden. Es wird auch erwähnt, dass der Autor die Wirksamkeit der Strategien des totalen Krieges nicht ausreichend kritisiert.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Guernica and Total War
Eine der schrecklichsten Innovationen des zwanzigsten Jahrhunderts war die bewusste Strategie der totalen Kriegsführung - die Auslöschung ganzer Zivilbevölkerungen. Der erste und in vielerlei Hinsicht eindrucksvollste Einsatz dieser extremen Maßnahme erfolgte vor fast 70 Jahren, als die alte baskische Bergstadt Guernica durch die Bomben der deutschen Condor zerstört wurde.
Ian Patterson beginnt mit einer anschaulichen Schilderung der Ereignisse in Guernica am 26. April 1937 und ihrer Stellung im Spanischen Bürgerkrieg. Dieses Ereignis lenkte die Aufmerksamkeit der Medien auf die Stadt Guernica und machte Picassos Gemälde zum berühmtesten modernen Bild für die Schrecken des Krieges.
Doch Picassos Guernica war nur eines von zahlreichen kulturellen Artefakten - Gemälde, Filme, Romane, Gedichte, Theaterstücke -, die sich mit der Idee des wahllosen Todes aus der Luft auseinandersetzen. Vom Blitzkrieg über Hiroshima und die Zerstörung des World Trade Centers bis hin zum täglichen Gemetzel in Darfur und im Irak richtet sich der Krieg zunehmend gegen die Zivilbevölkerung, die einen immer größeren Teil der Opfer ausmacht.
Patterson untersucht, wie moderne Männer und Frauen auf die Bedrohung durch die neue Kriegsführung mit neuen Vorstellungskapazitäten für Aggression und Tod reagieren. Guernica und der totale Krieg ist eine unerschrockene Geschichte des ortlosen Terrors, den so viele Menschen heute empfinden, und wird jeden interessieren, der sich für das Überleben von Kulturen inmitten von Kriegskatastrophen interessiert.