Bewertung:

Das Buch gilt als bedeutender Beitrag zur medizinischen Soziologie und zur qualitativen Forschung, da es Einblicke in das Leben mit chronischen Krankheiten gewährt. Es ist größtenteils gut geschrieben und zugänglich, obwohl es eine gewisse akademische Trockenheit aufweist. Während viele es für relevant und aufschlussreich halten, gibt es Kritik an der Ausrichtung der Evidenz, der Entwicklung von Schlussfolgerungen und der Integration mit bestehender Literatur.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und zugänglich
⬤ aufschlussreich für diejenigen, die mit chronischen Krankheiten zu tun haben
⬤ gilt als bahnbrechendes Werk in der medizinischen Soziologie
⬤ nützliche Ressource für qualitative Forscher
⬤ fesselnd für Leser.
⬤ Bisweilen etwas trocken und akademisch
⬤ Belege stimmen nicht immer perfekt mit den Behauptungen überein
⬤ unterentwickelte Schlussfolgerungen
⬤ fehlende Integration mit der vorhandenen Literatur.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Good Days, Bad Days: The Self in Chronic Illness and Time
Kathy Charmaz hat ein fesselndes Buch über chronische Krankheiten und deren Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Betroffenen geschrieben. Es wird jeden ansprechen, der mit einem langfristigen Problem konfrontiert ist, das sich der Kontrolle zu entziehen scheint. Ihre Arbeit basiert auf Interviews mit Menschen, die an Krankheiten wie Krebs, Multipler Sklerose und Arthritis leiden, sowie mit ihren Pflegern. Charmaz untersucht, wie diese Menschen ihre Krankheit offenlegen, wie sie ihre Gefühle erleben und wie sie ihren Alltag bewältigen.
Krankheit ist ein Spiegel, der es den Betroffenen ermöglicht, sich selbst zu sehen und in sich zu gehen. Während sie um die Kontrolle über die Krankheit und die Zeit ringen, kämpfen sie auch um die Kontrolle über die zentralen Bilder von sich selbst. So können chronisch Kranke ihr Selbstkonzept in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft verorten. Charmaz untersucht, unter welchen Bedingungen sie ihre Selbstkonzepte in jedem dieser Zeitrahmen verorten. Die Menschen sagen vielleicht, dass sie einen Tag nach dem anderen leben. Sie können bestimmte Erfahrungen, wie z. B. einen Herzinfarkt, als Zeitmarken oder Wendepunkte in der Vergangenheit einordnen. Oder sie blicken voraus auf die Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Oder auf den Tod.
Charmaz verbindet kunstvoll eine fast jargonfreie Analyse mit bewegenden Geschichten über das Erleben von Krankheit, die in der Regel in den Worten der Betroffenen selbst erzählt werden. Sie taucht in die Welt der chronisch Kranken ein und lässt uns daran teilhaben.