Bewertung:

Das Buch bietet einen umfassenden und fesselnden Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Great Western Railway (GWR) und kombiniert Elemente der Unternehmensführung, persönliche Geschichten und technische Details. Es bietet eine nuanciertere Sicht auf die Errungenschaften und Misserfolge der GWR, wobei der Schwerpunkt auf den Zeiten des Niedergangs liegt.
Vorteile:Gut präsentiert mit einem ansprechenden Design, bietet faszinierende Einblicke in die GWR-Geschichte und ihre Schlüsselfiguren, nicht nur eine technische Abhandlung, leicht und fesselnd zu lesen mit neuen Details, die frühere Wahrnehmungen in Frage stellen.
Nachteile:Einige Produktionsprobleme (z.B. zusammengeklebte Seiten), unverhältnismäßiger Schwerpunkt auf Hawksworth gegenüber Collett trotz Colletts längerer Amtszeit, enthält Fotos aus der BR-Ära, die möglicherweise nicht mit dem Schwerpunkt des Titels auf der GWR-Ära übereinstimmen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
GWR Exposed
Bei der Zusammenlegung der britischen Eisenbahnen im Jahr 1923 hatte die Great Western Railway gegenüber den anderen großen vier Eisenbahngesellschaften den Vorteil, dass sie im Wesentlichen dieselbe Managementstruktur beibehielt, die sie vor der Zusammenlegung gehabt hatte. Dennoch waren die nächsten 25 Jahre wohl von einer Reihe von Fehlern in ihrer Lokomotivbaupolitik geprägt, da die Fortschritte der anderen Gesellschaften weitgehend ignoriert wurden.
Diese kontroverse neue Geschichte der GWR untersucht die Rolle und die Politik der beiden leitenden Maschinenbauingenieure der GWR in dieser Zeit - Charles Collett (1922-41) und Frederick Hawksworth (1941-7) - und knüpft damit an die oft bahnbrechende Arbeit des vorherigen CME, George Churchward (1902-22), an. Collett hatte sein gesamtes Arbeitsleben bei der GWR verbracht, und seine autokratische und introvertierte Art förderte weder Innovation noch Einflussnahme von außen. Da er wenig Erfahrung mit den betrieblichen Anforderungen an die Flotte hatte, wurde die langfristige Strategie der Lokomotivbaupolitik vernachlässigt, ebenso wie die Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen durch Standardisierung.
Stanier war ein begabter Ingenieur bei der GWR, wechselte aber 1932 zur LMS, und als Hawksworth die Nachfolge von Collett antrat, nachdem er viele Jahre in dessen Schatten gearbeitet hatte, war seine geringe Erfahrung ein großes Handicap. Die Zwänge des Krieges gaben ihm wenig Gelegenheit, das Unternehmen wiederzubeleben und seine Betriebseffizienz so zu verbessern, dass sie mit der seiner Konkurrenten mithalten konnte.
Seine Macht und sein Einfluss schwanden, und er erreichte nur wenig, bevor das Unternehmen 1948 in die verstaatlichte Eisenbahngesellschaft eingegliedert wurde. Diese aufschlussreiche Geschichte rückt die GWR-Geschichte in ein ganz neues Licht und ist eine faszinierende Lektüre für alle Eisenbahnliebhaber und für Leser im Allgemeinen.