Bewertung:

Colin Gunton kritisiert in seinem Buch die traditionelle theologische Sprache und Denkweise, wobei er sich insbesondere auf die Eigenschaften Gottes konzentriert. Er plädiert für eine Theologie, die sich auf die biblische Erzählung und Gottes Interaktionen mit der Menschheit stützt und nicht auf abstrakte philosophische Konzepte. Im Laufe des Buches spricht er die Probleme der Abstraktion und des Modalismus in der Gottesrede an und bietet ein konkreteres Verständnis des Göttlichen an, wobei er die wirtschaftliche Dreifaltigkeit betont.
Vorteile:Das Buch wird für seine klare Vermittlung komplexer theologischer Ideen und seine Fähigkeit, konventionelles christliches Denken herauszufordern, gelobt. Die Rezensenten schätzen Guntons Aufruf, die Theologie in der Heiligen Schrift und den gelebten Erfahrungen der Trinität zu verwurzeln, sowie die provokanten Einsichten in die göttlichen Eigenschaften. Die Kritik an der westlichen theologischen Sprache und die Betonung von Gottes Handeln in der Geschichte stoßen auf positive Resonanz.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass die Kürze des Buches zu unausgegorenen Ideen führt, die zu gefährlichen theologischen Schlussfolgerungen führen können. Einige argumentieren, dass Gunton einen Strohmann für frühere theologische Traditionen aufstellt, deren Argumente zu sehr vereinfacht und möglicherweise kritische Figuren wie Pseudo-Dionysius missversteht. Es wird befürchtet, dass sein Ansatz die Gefahr birgt, das Geheimnis der Gotteserkenntnis auf ein bloßes Wissen über Gott zu reduzieren und die tieferen, mystischen Aspekte der Gotteserkenntnis nicht zu würdigen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Act and Being: Towards a Theology of the Divine Attributes
Nach zweitausend Jahren theologischer Diskussion scheint es wenig Klarheit darüber zu geben, welche Art von Wesen Gott ist. „Act and Being“ - Colin Guntons letztes Buch vor seinem frühen Tod im Frühjahr 2003 - erforscht dieses Thema auf brillante Weise und bietet ein neues, sinnvolles Verständnis der definierenden Merkmale der Gottheit.
Bei der Erörterung der Eigenschaften Gottes bringt Gunton eine einzigartige Kombination aus Theologie und Philosophie zu diesem zentralen Thema des christlichen Denkens zum Tragen. Zunächst gibt er einen Überblick über frühere Versuche, das Wesen Gottes zu entschlüsseln, und zeigt, dass die meisten als schlüssige, relevante Lehre versagen.
Dann skizziert er die Facetten eines neuen, intellektuell anregenden, zutiefst biblischen Porträts des göttlichen Wesens. Im Laufe seines Buches erörtert Gunton auch die Angemessenheit der theologischen Sprache, vergleicht die griechische und hebräische Sicht der Gottheit und zeigt den Unterschied auf, den die Trinität für unser Verständnis der göttlichen Eigenschaften bedeutet.