
Trading Women, Traded Women: A Historical Scrutiny of Gendered Trading
Für den wissenschaftlichen Leser ist es eine Binsenweisheit, dass der Handel im weitesten Sinne (Tausch, Austausch, Handel) die Grundlage der menschlichen Gesellschaft ist, er ist Teil der menschlichen Interaktion, die die eigentliche Textur der Gesellschaft darstellt. Der französische Anthropologe Claude L vi-Strauss hat in seinem bahnbrechenden Essay The Elementary Structures of Kinship gezeigt, dass die menschliche Gesellschaft auf dem Austausch von Frauen durch Männer beruht.
Aber Frauen sind nicht nur das passive Objekt dieses Handels zwischen Männern. Sie versuchen auch, Waren und Ideen zu tauschen und ihre Subjektposition zu verändern, indem sie in diesem entscheidenden Austausch die Oberhand gewinnen, was ihnen oft auch gelingt. Die Verbindung zwischen Handel und britischer Aufklärung und ihr späterer Einfluss auf die Frauengeschichte bzw.
auf literarische oder visuelle Darstellungen von Frauen durch Frauen oder Männer wurde bisher wenig beachtet. Die Beiträge in dieser Sammlung konzentrieren sich auf Frauen als physische oder symbolische Handelsobjekte, als subversive Frauen, die trotz kultureller und sozialer Stereotypen Handel treiben, und als Frauen, die im kulturellen, politischen und sozialen Handel die Oberhand gewinnen.