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Acts of Care
In „Acts of Care“ erforscht Sara Ritchey die Arbeit von Frauen im Gesundheitswesen, indem sie bisher übersehene Instrumente der Fürsorge identifiziert: Heilungsgebete, Geburtsablässe, medizinische Segnungen, liturgische Bilder und Bußpraktiken. Ritchey zeigt, dass sich Frauen im vormodernen Europa sowohl intensiv mit Gesundheit, Körper und therapeutischen Praktiken beschäftigten als auch über ein hohes Maß an Wissen verfügten. Ihre entscheidende Rolle in der mittelalterlichen Gesundheitsfürsorge wurde jedoch verdunkelt, weil Wissenschaftler die Belege für ihre Aktivitäten fälschlicherweise als religiös und nicht als medizinisch betrachtet haben.
Ritchey argumentiert, dass die Quellen zur Ermittlung des Umfangs des Gesundheitswissens und der Gesundheitspraxis mittelalterlicher Frauen nicht in akademischen medizinischen Abhandlungen zu finden sind. Vielmehr folgt sie fragilen Spuren, die sich in der Liturgie, in Wundern, in der Poesie, in hagiographischen Erzählungen, in Meditationen, in sakralen Objekten und in den alltäglichen Verhaltensweisen, die die Welt ausmachten, finden, sowie in Testamenten und Grundstücksgeschäften von Spitälern und Leprosenhäusern, die von Beginen und Zisterzienserinnen gegründet und mit Personal ausgestattet wurden.
Durch die überraschende Verwendung alternativer Quellen rekonstruiert Acts of Care die lebenswichtigen Pflegepraktiken religiöser Frauen in den südlichen Niederlanden und bringt die therapeutische Autorität der Frauen wieder in die alltägliche Welt der spätmittelalterlichen Gesundheitsfürsorge ein.
Dank der großzügigen Finanzierung durch die University of Tennessee, Knoxville, sind die ebook-Ausgaben dieses Buches als Open-Access-Bände bei Cornell Open (cornellpress. cornell.edu/cornell-open) und anderen Open-Access-Repositorien erhältlich.