
Glovebox and Other Poems
Diese Gedichte sprühen vor Leben, vor dem Leben des Alltags, vor flüchtigen Momenten der Arbeit, des Spiels und der Phantasie. All die kleinen Sprachfetzen, die im Handschuhfach landen. Das ist Sprache, die durch die Stadt, durch Bürgersteige und Cafés und Theater und Kneipen, durch lärmende Menschenmengen und intime t te- -t te's und stille Selbstgespräche fließt, Sprache, die mit sinnlichen Details und subtilem Tonfall durchsetzt ist. Das ist das Echte.
- Bill Lavender
Ich saß einmal in einem Taxi und brauchte eine Karte, also wollte ich das Handschuhfach öffnen, als der Arm des Taxifahrers herausschoss und es zuschlug Colin Herds 'Handschuhfach' ist sozusagen das Gegenteil davon: diese Gedichte zu lesen fühlt sich an, als würde man eine Reihe unmöglicher Seidenstoffe aus einem unscheinbaren Fach auspacken... Die unerwarteten und zutiefst angenehmen Oberflächen dieser Gedichte sind sowohl rau als auch glatt, unbeholfen und zart, schwerelos und leuchtend, und niemals plakativ, niemals kitschig: Obwohl "der Stoff sich nicht gehorsam ausbreiten wird" und unvorhersehbar und büschelig ist, ist er auch "feiner als ein vierfach gespaltenes Froschhaar", fühlt sich gut an und hängt genau richtig, in diesem gewinnenden und weggeworfenen Stil, der scheinbar ohne die Hilfe eines Spiegels zusammenkam - aber das sind weggeworfene Zeilen, die man aufschnappen und behalten muss. Die Entwürfe hier sind von besonderer Aufmerksamkeit und Schattierung geprägt. Wenn ich sie nur ansehe, fühle ich mich beschämt und erfreut. Ich wünschte tatsächlich, es gäbe eine Möglichkeit, Colin Herds Gedichte zu *tragen*.
- Sam Riviere