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Haskalah: The Romantic Movement in Judaism
Die Haskalah, die gemeinhin als "jüdische Aufklärung" übersetzt wird, hat die Juden in die Moderne geführt. Olga Litvak argumentiert, dass die Idee einer jüdischen Moderne, die von den Anhängern dieser Bewegung vertreten wurde, nicht im westeuropäischen Zeitalter der Vernunft entstanden ist. Litvak vertritt die Ansicht, dass die Haskalah eine jüdische religiöse Wiedergeburt anführte, die besser vor dem Hintergrund der osteuropäischen Romantik zu verstehen ist.
Auf der Grundlage einer phantasievollen und historisch fundierten Lektüre von Primärquellen präsentiert Litvak ein überzeugendes Argument, um die Beziehung zwischen der Haskalah und der Erfahrung politischer und sozialer Emanzipation neu zu überdenken. Vor allem aber stellt sie die vorherrschende Ansicht in Frage, dass die Haskalah die philosophische Triebfeder des jüdischen Liberalismus war.
In Litvaks ehrgeiziger Interpretation werden die osteuropäischen Intellektuellen des neunzehnten Jahrhunderts zu den Urhebern einer jüdischen romantischen Revolution. Angetrieben von der widersprüchlichen Sehnsucht nach Gemeinschaft und persönlicher Freiheit hinterfragten die mit der Haskalah verbundenen Dichter und Gelehrten die moralischen Kosten der bürgerlichen Gleichheit und des Erreichens eines bürgerlichen Status. Jahrhundert lieferte ihr konservativer Ansatz zur Kultur als Heilmittel für die geistigen Leiden des modernen Individuums ein starkes Argument für die Entwicklung des jüdischen Nationalismus. Heute sind ihre Ideen auch in den zeitgenössischen Debatten über die Auswirkungen der Säkularisierung auf die Zukunft des Judentums von Bedeutung.