
Domestic Violence and International Law
In Häusliche Gewalt und internationales Recht wird argumentiert, dass bestimmte Formen häuslicher Gewalt eine Verletzung internationaler Menschenrechtsvorschriften darstellen. Die Argumentation beruht auf dem völkerrechtlichen Grundsatz, dass ein Staat, der es versäumt, eine schutzbedürftige Gruppe von Menschen vor Schaden zu bewahren, unabhängig davon, ob dieser vom Staat oder von privaten Akteuren ausgeht, gegen seine Verpflichtungen zum Schutz vor Menschenrechtsverletzungen verstoßen hat.
Dieses Buch liefert eine umfassende rechtliche Analyse, warum ein Staat nach internationalem Recht dafür verantwortlich sein sollte, dass Frauen extreme Formen häuslicher Gewalt erleiden müssen, und wie dies den einzelnen Opfern helfen kann. Dabei ist es unerheblich, dass die Gewalt von Einzelpersonen und nicht von staatlichen Akteuren wie Soldaten oder der Polizei ausgeübt wird. Der Staat verstößt gegen seine Verantwortung, wenn er in Fällen häuslicher Gewalt nicht wirksam eingreift, und macht sich durch seine stille Billigung der Gewalt mitschuldig.
Das Buch versucht, die wissenschaftliche und politische Debatte über häusliche Gewalt und die völkerrechtliche Verantwortung von Staaten neu zu formulieren. Es stützt sich auf empirische Daten in Verbindung mit einer ehrlichen Bewertung der Frage, ob häusliche Gewalt von der internationalen Gemeinschaft als Menschenrechtsverletzung anerkannt wird oder nicht.
Häusliche Gewalt im internationalen Recht (...) bietet einen originellen, provokativen und dringend benötigten Rechtsrahmen für die kohärente Entwicklung einer Norm gegen häusliche Gewalt im internationalen Menschenrechtsgesetz... Dr. Meyersfeld hat eine gründliche Analyse entwickelt, die die schwierigsten Fragen stellt und beantwortet, die oft von Akademikern, Anwälten und Aktivisten vernachlässigt werden, die die Möglichkeit ausschließen, dass systemische Gewalt gegen Frauen gegen internationales Recht verstoßen könnte... Dieses Buch ist vor allem wegen der Hoffnung und des Optimismus bemerkenswert, die es in Bezug auf die transformativen Möglichkeiten des internationalen Rechts zum Ausdruck bringt. Denn ohne so zutiefst menschliche Werte wie Privatsphäre, Autonomie und kulturelle Identität zu kompromittieren, bewegt Dr. Meyersfeld ihre Leser mit einer festen Überzeugung: dass das internationale Recht, angetrieben durch die Macht transnationaler Akteure, öffentliche Akteure dazu bringen kann, missbrauchte und verletzliche Menschen in ihrer privatesten Welt zu schützen.
Aus dem Vorwort von Harold Koh, dem Rechtsberater des Außenministeriums der Vereinigten Staaten (2009-).