
Creolizing Hegel
Der deutsche Denker G. W.
F. Hegel aus dem 19. Jahrhundert ist eine überragende Figur im Kanon der europäischen Philosophie.
In der Tat beziehen sich die meisten bedeutenden Persönlichkeiten der europäischen Philosophie nach Hegel in ihren eigenen Werken ausdrücklich auf sein Denken. Aber auch außerhalb des vertrauten Territoriums des westlichen Kanons hat Hegel eine große Rolle gespielt, meist als Bösewicht, manchmal aber auch als Ressource in den Kämpfen zur Befreiung von Kolonialismus, Sexismus und Rassismus.
Hegel verstand sein eigenes Werk als über der Freiheit stehend, schrieb aber ironischerweise Texte, die nicht nur explizit eurozentrisch und sogar rassistisch sind. Sollten wir und ist es überhaupt möglich, Hegelsche Texte und Ideen in einen produktiven Diskurs mit denjenigen zu bringen, die er selbst so oft als deutlich anders und sogar minderwertig ansah? Um diese Frage zu beantworten, bringt Creolizing Hegel transdisziplinäre Wissenschaftler zusammen, die verschiedene Ansätze zur Kreolisierung des Hegelschen Werks vorstellen.
Die Aufsätze in diesem Band behandeln Hegelsche Texte und Themen über die Grenzen von Methode, Disziplin und Tradition hinweg. Die Aufgabe besteht nicht einfach darin, Hegel mit irgendeiner „Außenseiterfigur“ oder Tradition zu vergleichen und zu kontrastieren, sondern vielmehr darin, unser Verständnis aller Figuren und Ideen, die in diesen disziplinübergreifenden Aufsätzen zusammengebracht werden, zu überdenken und neu zu konfigurieren.