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Heidegger and the Destruction of Aristotle: On How to Read the Tradition
Eine kühne Neukonzeption von Heideggers Projekt der Destruktion als Methode der Geschichtsdeutung
Für Martin Heidegger liefern unsere ererbten Traditionen die Begriffe, durch die wir unsere Welt begreifbar machen. Begriffe, die wir auch ablehnen, stören und sogar übertreffen können. Wenn aber die abendländische Philosophie unser Erbe ist, müssen wir sie zunächst der Destruktion unterwerfen - beginnend mit Aristoteles. Heidegger und die Zerstörung des Aristoteles: On How to Read the Tradition präsentiert eine neue Konzeption von Heideggers "Destruktion" als Leseweise.
Zwischen Nietzsche'scher Genealogie und Derride'scher Dekonstruktion angesiedelt, deckt diese Methode in Aristoteles die wichtigsten ursprünglichen Artikulationen der westlichen Tradition auf und gibt uns die Mittel an die Hand, sie zu konfrontieren. Sean D. Kirkland argumentiert, dass es sich dabei nicht um eine Ablehnung der Vergangenheit handelt, sondern um ein hochentwickeltes und in der Tat zeitgemäßes hermeneutisches Werkzeug - eine komplexe, erhellende und kraftvolle Methode zur Interpretation historischer Texte in unserer Gegenwart. Kirkland erkennt den historischen Heidegger als eine politisch kompromittierte und immer noch spaltende Figur an und zeigt, dass die Heideggersche Destruktion eine Methode der Geschichtsinterpretation ist, die uns in die Lage versetzt, ihre eigenen beunruhigenden Hinterlassenschaften neu zu orientieren und tatsächlich zu transformieren.