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Heidegger Becoming Phenomenological: Interpreting Husserl through Dilthey, 1916-1925
In dieser ersten abendfüllenden Studie zu diesem Thema bietet Robert C.
Scharff eine detaillierte Analyse von Heideggers Interpretation von Diltheys Hermeneutik des geschichtlichen Lebens und Husserls transzendentaler Phänomenologie. Er argumentiert, dass es Heideggers vorherige Lektüre von Dilthey ist, die seine kritische Aneignung der Husserlschen Phänomenologie begründet.
Er zeigt, dass in Heideggers frühen Vorlesungen eine mögliche Phänomenologie als echte Alternative zu den modernen Bewusstseinsphilosophien präsentiert wird, mit denen Husserls eigentliche Phänomenologie noch zu eng verbunden ist. Alle diese Philosophien neigen dazu, den Grad unserer geistigen Unabhängigkeit von unserer Umgebung und unserem Erbe zu überschätzen. Heidegger erklärt daraufhin, warum es immer möglich ist, phänomenologisch zu werden, aber nicht, Phänomenologe zu sein.
Scharff kommt zu dem Schluss, dass diese Diskussion über den jungen Heidegger, Husserl und Dilthey zu der Frage führt, ob wir heute eine phänomenologische Philosophie brauchen, d.h. eine Philosophie, die nicht technikgläubig ist, die zumindest manchmal mit einem Selbstbewusstsein denkt, das keine theoretische Distanz zum Leben einnimmt, und die in einer Sprache spricht, die noch nicht selektiv repräsentativ ist.