
Saints as Intercessors between the Wealthy and the Divine: Art and Hagiography among the Medieval Merchant Classes
Dieser Band bietet Momentaufnahmen der merkantilen Heiligenverehrung in verschiedenen Regionen und fragt zum ersten Mal explizit danach, wie Kaufleute Heilige anriefen und warum. Entgegen dem mittelalterlichen und modernen Klischee von gottlosen und geizigen Kaufleuten waren die mittelalterlichen Händler sehr fromm - und das zu Recht. Der Überseehandel war gefährlich, und die Handelsaktivitäten der Kaufleute galten als Gefahr für ihre Seelen. Die Kaufleute wandten sich an Heilige, um Schutz und Beistand zu erhalten, und suchten nach denjenigen, die ihre Waren, ihre Familien, ihren Ruf und ihre Seelen am ehesten beschützen konnten.
Die Aufsätze in dieser Sammlung, die aus verschiedenen Blickwinkeln verfasst wurden, erstrecken sich über das spätmittelalterliche Westeuropa, von Spanien über Italien bis hin zu England und der Hanse. Sie bieten eine multidisziplinäre Untersuchung der Art und Weise, wie mittelalterliche Kaufleute - vom kleinen Händler bis zum einflussreichen Großhändler in Übersee - die Kulte der Heiligen nutzten. Dabei werden drei Hauptthemen angesprochen: Gefahr, Gemeinschaft und die Einheit von spirituellem und kulturellem Kapital. Jedes dieser Themen ermöglicht es dem internationalen Autorenteam, die bedeutende Rolle der Heiligen im Handelsleben aufzuzeigen.
Dieses Buch ist einzigartig in seiner Erforschung von Heiligen und Handel und beleuchtet die alltägliche Rolle, die die Religion im mittelalterlichen Leben spielte. Es ist daher von großem Interesse für Religions-, Mittelalter-, Kunst- und Literaturwissenschaftler.