
Holy Brothers: Geography, Kinship, and Priesthood in Ancient Israel
Die Geschichte des israelitischen Priestertums im frühen ersten Jahrtausend v. Chr.
ist von Geheimnissen umhüllt. Während Bilder von Priestern, Gebeten und Opfern in allen biblischen Epochen eine wichtige Rolle spielen, ist die Rekonstruktion der Praktiken und der Organisation des frühen Priestertums mit einer Vielzahl von historischen, chronologischen und methodischen Problemen behaftet. 1973 veröffentlichte Frank Moore Cross einen bahnbrechenden Vorschlag, der die Geschichte des Priestertums mit dem Charakter von Moses und der Gründung der Vereinigten Monarchie verband - die so genannte „Muschelhypothese“ - und damit eine historische Grundlage für die Untersuchung der beiden Bereiche schuf.
Aufbauend auf der Arbeit von Cross untersucht Matthew R. Rasure die Spuren des frühen Priestertums durch eine narrative Analyse der Geographie, der Verwandtschaft und der Erinnerung an die Figuren von Moses und Aaron.
Rasure geht von der Existenz zweier Spektren aus, auf denen sich verschiedene biblische Stimmen positionieren lassen: eine Polarität zwischen geografischem Zentrum und Peripherie und eine Polarität in Bezug auf das Verständnis von Aaron und Mose. Aus diesen Gegensätzen ergibt sich ein Bild von zwei priesterlichen Identitäten, die in unterschiedlichen Regionen tätig sind.
Die Interaktionen zwischen diesen Priesterschaften prägen die Geschichte, die Politik und den Kult der Vereinigten Monarchie, der Geteilten Monarchie und darüber hinaus.