Bewertung:

HOMESICK von Brendan O'Brien ist ein aussagekräftiges und gut recherchiertes Sachbuch, das die Krise des erschwinglichen Wohnraums in Amerika untersucht und dabei die Finanzialisierung von Häusern und die Auswirkungen auf benachteiligte Gemeinden beleuchtet. O'Brien verbindet persönliche Erfahrungen mit investigativen Berichten und gibt Hoffnung auf Lösungen für die Wohnungskrise.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und fesselnde Prosa
⬤ legt die Probleme im Zusammenhang mit erschwinglichem Wohnraum offen
⬤ persönliche Anekdoten bereichern die Erzählung
⬤ bietet Lösungen und umsetzbare Schritte für Einzelpersonen und Gemeinden
⬤ leserfreundlich.
In den Rezensionen werden keine spezifischen Nachteile genannt, aber potenzielle Kritik könnte von der emotionalen Wirkung und der Komplexität der vorgeschlagenen Lösungen herrühren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Homesick: Why Housing Is Unaffordable and How We Can Change It
Niemand, der auf der Hauptstraße von Sedona, Arizona, im Stau steht oder in den vielen Souvenirläden Schulter an Schulter steht, würde die Stadt als Geisterstadt bezeichnen.
Genauso wenig wie jemand, der ein Zimmer für 2.000 Dollar pro Monat mietet oder ein Haus für eine halbe Million Dollar kauft. Und doch werden die Menschen, die diese kleine Stadt aufgebaut und zu einer Gemeinschaft gemacht haben, immer weiter hinausgedrängt. Ihr Zuhause wird ihnen unter den Füßen weggezogen.
Als Brendan O'Brien die Auswirkungen von Kurzzeitvermietungen untersuchte, stellte er fest, dass etwas Ähnliches in Orten von Bend, Oregon, bis Bar Harbor, Maine, passiert. Aber es sind nicht nur Kurzzeitvermietungen, und es sind nicht nur Tourismusstädte. Viertel in Austin und Atlanta haben sich in Reihen von Anlageobjekten verwandelt. Langjährige Einwohner in Spokane und Boston wurden durch neue, gut bezahlte Fernarbeiter ersetzt. Im ganzen Land sind unerschwingliche Wohnungen, die früher nur in Weltstädten wie New York und San Francisco zu finden waren, zur Norm geworden, und fast ein Drittel aller US-Haushalte gilt als wohnkostenbelastet.
Diese Situation wurde durch das direkte Handeln von Bauträgern, Politikern und Hauseigentümern begünstigt, die versucht haben, die Kosten für Wohnraum in die Höhe zu treiben. Vor allem aber liegt es an der Weigerung der gesamten Gesellschaft, Wohnraum als etwas anderes zu betrachten als eine Immobilie, ein weiteres Produkt, das dem Meistbietenden zur Verfügung steht. Dieser Trend, lokalen Wohnraum auf einen globalen Markt zu bringen, hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt, ist aber nichts Neues. Das Wohnungswesen in den Vereinigten Staaten war schon immer von einer Rassen- und Einkommensungleichheit geprägt, die den höchsten Idealen des Landes Hohn spricht.
Tiefgründig recherchiert und mit viel Gefühl argumentiert Homesick, dass wir so viel besser sein können. Und wir können dort anfangen, wo wir leben.