Heirat und Gewalt: Das frühneuzeitliche Erbe

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Heirat und Gewalt: Das frühneuzeitliche Erbe (E. Dolan Frances)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine zugängliche Analyse der Kulturgeschichte und des Konzepts der Ehe, geht auf die sozialen Zwänge und den rechtlichen Rahmen ein, die die Erfahrungen des Einzelnen in der Ehe prägen, und argumentiert, dass die Idee der Verschmelzung zweier Individuen zu „einem Fleisch“ eher Konflikte als Harmonie schafft.

Vorteile:

Zugänglicher Text, gründliche Analyse, gut begründete Argumente zur Komplexität der Ehe und aufschlussreiche Kommentare zu sozialen Zwängen.

Nachteile:

Kann als zu kritisch gegenüber traditionellen Ehekonzepten angesehen werden, was Leser, die konventionelle Ansichten über die Ehe vertreten, möglicherweise befremdet.

(basierend auf 1 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Marriage and Violence: The Early Modern Legacy

Inhalt des Buches:

Die Ehe wird oft als Verschmelzung zweier Menschen zu einer Einheit beschrieben. Aber was - oder wer - muss in diesem Prozess verloren gehen, zersplittert oder verschüttet werden? Frances E. Dolan zufolge haben wir ein Ehemodell geerbt, das so fehlerhaft ist, dass seine logische Folge Konflikte sind.

Dolan spannt einen Bogen von der puritanischen Ratgeberliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts über sensationelle Berichte über "wahre Verbrechen" bis hin zu Eheratgebern und Filmen über misshandelte Frauen, die ihre Peiniger töten, aus dem späten 20. Sie vergleicht den unvermeidlichen Widerspenstigen Zähmung mit William Byrds Tagebuch über das Leben auf seiner Plantage in Virginia, Noel Cowards Private Lives und Barbara Ehrenreichs Einschätzung der Beziehung zwischen Ehe und Hausarbeit in Nickel and Dimed. Sie spürt den Verbindungen zwischen Phillippa Gregorys Bestseller The Other Boleyn Girl und den Dokumenten über die fatale Ehe von Anne Boleyn und die viel diskutierte Jungfräulichkeit ihrer Tochter Elizabeth I. nach. Durch die Gegenüberstellung von Darstellungen der Ehe im 16. und 17. Jahrhundert und in unserer Zeit zeigt sie, dass die frühneuzeitliche Auffassung von der Ehe als einer Ökonomie der Knappheit in Form einer konzeptionellen Struktur, die nur eine voll entwickelte Person beherbergen kann, bis in die Gegenwart hineinwirkt. Wenn zwei zerstrittene Individuen ihren widerstreitenden Willen durchsetzen, kann eine Lösung nur erreicht werden, wenn ein Ehepartner den anderen absorbiert, unterordnet oder eliminiert.

In einer Zeit, in der die Ehe nach wie vor heftig umstritten ist, lenkt dieses Buch unsere Aufmerksamkeit auf eine Geschichte, die sich auf die Gegenwart auswirkt, eine Geschichte, in der die Ehe sowohl intime Verbundenheit als auch heftige Konflikte, sowohl Gemeinschaft als auch Wettbewerb verspricht.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812220827
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2009
Seitenzahl:248

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