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Hot Maroc
Mit einer ansteckenden Mischung aus Humor, Satire und bissigem Sozialkommentar zeichnet Yassin Adnan ein Porträt des zeitgenössischen Marokkos - und der Stadt Marrakesch - durch die Augen des unglücklichen Rahhal La ouina, auch bekannt als das Eichhörnchen.
Schmerzlich schüchtern, nicht besonders intelligent und nicht besonders beliebt, bildet sich Rahhal irgendwie ein, ein Held zu sein. Mit einem nutzlosen Abschluss in alter arabischer Poesie findet er seine Berufung in der Online-Welt, wo er E-Mail, YouTube, Facebook und die Nachrichtenseite Hot Maroc entdeckt.
Verliebt in das Internet und den Nervenkitzel der Anonymität, den es ermöglicht, eröffnet Rahhal das Atlas Cubs Cyber Caf, wo sich die Gäste virtuell unter Politiker, Journalisten, Hacker und Trolle mischen. Doch schon bald gerät Rahhal in die dunkle Seite der Online-Welt - eine Welt der Korruption, der Skandale und des Betrugs. Hot Maroc, das 2017 auf der Longlist für den Internationalen Preis für Arabische Literatur stand, ist ein lebendiges Porträt der Herausforderungen, denen sich junge und alte Marokkaner heute stellen müssen.
Wo die Pressefreiheit von den Behörden streng kontrolliert wird, wo die Polizei ungestraft Bürgerinnen und Bürger bespitzelt, einschüchtert und verhaftet und wo das Festhalten an traditionellen kulturellen Ikonen die kreative Produktion sowohl verankert als auch erstickt, bietet die Online-Welt eine Alternative für die Jungen und Stimmlosen. In diesem revolutionären Roman, der an Junot D az' "Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao" und Dave Eggers' "Der Kreis" erinnert, richtet Adnan seine Linse auf den jungen Rahhal und seine Altersgenossen, die sich in der gefährlichen und sich verändernden Landschaft der realen und virtuellen Welt, in der sie leben, zurechtfinden müssen.