
Henning Strassburger: Die Unschuldigen: Exhibition Catalogue Cfa Contemporary Fine Arts Berlin
Im Zeitalter der sozialen Medien erkundet Henning Straßburger, der von 2006 bis 2009 an der Kunstakademie Düsseldorf studiert hat, neue Perspektiven, neue Ansätze des Habitus und neue Regeln der Formensprache.
Neben der starken Ausstrahlung, die die Popkultur ganz offensichtlich auf sein Werk ausübt, fühlt man sich sofort an das Diktum von Jasper Johns (1965) erinnert, dass illusionistische Malerei keinen Bildillusionismus mehr brauche, weil sie nun selbst zum Objekt geworden sei; schließlich sei die -illusionäre Darstellung eines Objekts, eines realen Gegenstands, mit der Pop Art obsolet geworden. Das gilt auch heute noch, wenn auch unter anderen Vorzeichen, weshalb der Ausstellungsmacher Max Dax die Arbeiten von Henning Strassburger in der Hamburger Ausstellung HYPER auch unter dem Aspekt präsentiert, dass die Bilderflut im Internet, die Realismus simuliert, einen unerschöpflichen Fundus an objekthaften Arbeiten im Sinne von Johns bietet.
Dementsprechend nutzt Henning Strassburger die von Netzidolen verkörperten Teenagerfantasien als Projektionsflächen für abstrakte Bildmotive: den Kuss zweier weiblicher Popstars auf der großen Bühne ebenso wie die Selbsterfindung eines Teeniestars als knallharter Macho-Rapper.