
Lordship and Governance by the Inheriting Countesses of Boulogne, 1160-1260
In der traditionellen Forschung wird argumentiert, dass sich die durch das Wachstum der königlichen Macht und des Feudalismus in Westeuropa geförderten Veränderungen direkt auf die öffentliche Macht und Autorität von Frauen im späteren zwölften und dreizehnten Jahrhundert auswirkten.
Diese Monographie konzentriert sich auf die Erbgräfinnen von Boulogne (1160-1260) und ihre Nachbarn in Nordfrankreich und untersucht den Einfluss des Aufstiegs der zentralisierten Regierung auf die Macht der weiblichen Eliten. Diese chronologische und vergleichende Analyse beleuchtet die Verwaltung der ererbten Ländereien durch die aufeinanderfolgenden Gräfinnen, die Rolle, die sie in den Ländereien ihrer Ehegatten und in politischen Angelegenheiten außerhalb der ererbten Ländereien spielten, sowie die entscheidenden Bewertungen der sozialen Identität und des Status der Familie.
Sie stellt die gängige Interpretation in Frage und zeigt, dass die Etablierung des Feudalismus und die Entwicklung der Bürokratie den Zugang von Elitefrauen zur Grundherrschaft und deren Ausübung nicht in nennenswertem Umfang einschränkte.