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Witch Hunt in Galatia: Magic, Medicine, and Ritual and the Occasion of Paul's Letter to the Galatians
Vor etwa 2.000 Jahren glaubten einige jüdische Gemeinden in Galatien in Zentralkleinasien, dass sie unter einen Fluch gefallen waren, so Jeremy Wade Barrier. Ein jüdischer Mitbürger namens Paulus schrieb den Brief, den wir Galater nennen, um ihnen zu helfen, den Auswirkungen des Fluchs zu entkommen.
In diesem Brief, so Barrier, forderte Paulus die Juden in Galatien auf, die Beschneidung nicht mehr zu praktizieren. Der Ritus war in vielen jüdischen Gemeinden im Römischen Reich nicht mehr gebräuchlich, aber Barrier argumentiert, dass die Juden in Galatien glaubten, er sei ein Talisman, der sie vor Schaden bewahren würde. Als weitere Vorsichtsmaßnahme mussten sie sich mit der Person befassen, die dieses Unheil über ihre Gemeinschaft gebracht hatte.
Eine Hexenjagd war im Gange, und einige waren zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der Hexe um niemand anderen als Paulus handelte. Barrier rekonstruiert den ursprünglichen Anlass für den Brief des Paulus an die Galater und zeigt, wie Paulus sich gegen die Anschuldigungen der Hexerei verteidigte, indem er erwiderte, dass das Ritual, das sie vor dem "Bösen Auge" schützen würde, nicht die Beschneidung, sondern die Taufe sei.
Durch das Ritual der Taufe könnten sie Heilung durch einen materiellen, aber göttlichen "Atem" Gottes empfangen. Barrier rekonstruiert auch ein früheres Verständnis dieses Pneumas, das dem späteren Christentum unter dem Einfluss des Neuplatonismus verloren gegangen ist.