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Something Ain't Kosher Here: The Rise of the 'Jewish' Sitcom
Von 1989 bis 2002 gab es einen beispiellosen Anstieg amerikanischer Sitcoms mit explizit jüdischen Hauptfiguren, zweiunddreißig im Vergleich zu sieben in den vierzig Jahren zuvor. Einige von ihnen - Mad About You, The Nanny und Friends - gehörten in diesem Zeitraum zu den beliebtesten und einflussreichsten Serien überhaupt.
Eine Sendung - Seinfeld - wurde als die "entscheidende" Serie der neunziger Jahre bezeichnet. Darüber hinaus haben Drehbuchautoren zunehmend "jüdische" Charaktere geschaffen, auch wenn sie von den Zuschauern der Serie nicht als solche wahrgenommen werden, wie zum Beispiel Rachel Green in Friends.
In Something Ain't Kosher Here stellt Vincent Brook zwei wichtige Fragen: Warum ist dieser Trend zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt aufgetreten und welche Bedeutung hat dieses Phänomen für Juden und Nicht-Juden gleichermaßen? Er führt die Leser durch drei Schlüsselphasen des jüdischen Sitcom-Trends: Die frühen Jahre des Fernsehens vor und nach dem Erscheinen der ersten jüdischen Sitcom, The Goldbergs'.
Die zweite Phase, in der sich Amerika "im Zeichen von Seinfeld" befand.
Und die aktuelle Ära, die Brook als "Post-Judentum" bezeichnet.
Interviews mit wichtigen Autoren, Produzenten und "Showrunnern" wie David Kohan (Will and Grace), Marta Kauffman (Friends und Dream On), Bill Prady (Dharma and Greg), Peter Mehlman und Carol Leifer (Seinfeld) sowie die eingehende Lektüre einzelner Episoden und Serien führen zu der unausweichlichen Schlussfolgerung, dass wir uns auf unbekanntes "postjüdisches" Terrain begeben haben. Brook zeigt auf, dass die Akzeptanz von Juden im weißen Mainstream-Amerika zu einer Zeit, in der die Identitätspolitik das Feiern von Unterschieden in den Vordergrund stellt, den historisch einzigartigen Insider-/Außenseiter-Status von Juden in der amerikanischen Gesellschaft verstärkt und bedroht. Dieses Paradoxon stört ein empfindliches Gleichgewicht, das ein entscheidender Bestandteil der amerikanisch-jüdischen Identität war.
Der Aufstieg der jüdischen Sitcoms steht für einen umfassenderen Kampf, in dem amerikanische Juden und die Fernsehindustrie, wenn nicht sogar die amerikanische Gesellschaft als Ganzes, zunehmend gegensätzliche Ziele verfolgen - hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, einzigartige ethnische Identitäten zu feiern und sich dennoch zu assimilieren: die Unabhängigkeit zu behaupten und gleichzeitig einen Konsens zu schaffen, der ein möglichst breites Publikum anspricht. Kein Leser dieses Buches wird diese Fernsehsendungen jemals wieder auf dieselbe Weise sehen können.