Bewertung:

Das Buch untersucht die Evolution des menschlichen Egalitarismus und Altruismus und präsentiert eine gründliche Analyse des Verhaltens von Menschen, Schimpansen, Bonobos und Gorillas. Es stellt die These auf, dass der Mensch historisch gesehen eine „umgekehrte Hierarchie“ aufrechterhalten hat, die den Egalitarismus fördert, und stellt dies in Kontrast zu den hierarchischeren Strukturen, die bei anderen Primatenarten zu beobachten sind. Boehm wirft zwingende Fragen zu den Ursprüngen dieser sozialen Strukturen auf, aber einige Leser haben das Gefühl, dass die Tiefe der Forschung zu unnötiger Komplexität führt und die Argumente weniger zugänglich macht.
Vorteile:⬤ Faszinierende Erforschung von Hierarchie und Egalitarismus bei Primaten
⬤ Gut recherchiert mit umfangreichen Referenzen
⬤ Bietet einzigartige Einblicke in die menschliche Moral und die sozialen Strukturen
⬤ Fesselnde Erzählung und tiefe analytische Perspektiven
⬤ Hebt die evolutionären Vorteile kooperativen Verhaltens hervor
⬤ Zeitlose Relevanz für das Verständnis der menschlichen Natur.
⬤ Einige Abschnitte wiederholen sich und sind langatmig
⬤ Die zentrale These mag einigen Lesern kompliziert und übermäßig spekulativ erscheinen
⬤ Der Autor dringt möglicherweise in Bereiche vor, die außerhalb seines Fachwissens liegen
⬤ Die Beschränkungen der Kindle-Ausgabe hinsichtlich des Gerätezugriffs können Benutzer frustrieren
⬤ Einige Kritiken deuten auf eine unzureichende Beschäftigung mit dem Verhalten von Bonobos hin, was die These untergraben könnte.
(basierend auf 25 Leserbewertungen)
Hierarchy in the Forest: The Evolution of Egalitarian Behavior
Ist der Mensch von Natur aus hierarchisch oder egalitär? Hierarchy in the Forest geht dieser Frage nach, indem es die evolutionären Ursprünge des sozialen und politischen Verhaltens untersucht. Christopher Boehm, ein Anthropologe, der sich in seiner Feldforschung auf die politischen Arrangements menschlicher und nichtmenschlicher Primatengruppen konzentriert hat, postuliert, dass Egalitarismus in Wirklichkeit eine Hierarchie ist, in der die Schwachen ihre Kräfte bündeln, um die Starken zu dominieren.
Die politische Flexibilität unserer Spezies ist beachtlich: Wir können sehr egalitär sein, aber auch sehr despotisch. Hierarchie im Wald geht den Wurzeln dieser widersprüchlichen Eigenschaften in den Gesellschaften von Schimpansen, Bonobos, Gorillas und frühen Menschen nach. Boehm betrachtet die lockeren Gruppenstrukturen der Jäger und Sammler, dann die Stammesgliederung und schließlich die heutigen Regierungen, um zu sehen, wie sich diese widersprüchlichen Tendenzen widerspiegeln.
Hierarchy in the Forest erschließt Neuland für die biologische Anthropologie und die Evolutionsbiologie, indem es den Bereich dieser Wissenschaften auf einen entscheidenden Aspekt des menschlichen politischen und sozialen Verhaltens ausweitet. Dieses Buch wird ein Schlüsseldokument für die Untersuchung der evolutionären Grundlagen des echten Altruismus sein.