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Hildegard of Bingen, Gospel Interpreter
In Hildegard von Bingen, der Evangelienauslegerin, macht Beverly Mayne Kienzle die Leser mit Hildegards achtundfünfzig Predigten über die Evangelien vertraut - eine schillernde Zusammenfassung ihrer Theologie und der Höhepunkt ihrer visionären Einsicht und ihrer Schriftkenntnis. Der erste Teil geht der Frage nach, wie eine Frau aus dem zwölften Jahrhundert zur einzigen bekannten weiblichen Evangelienauslegerin des Mittelalters wurde.
Er umfasst eine Untersuchung von Hildegards Erkenntnistheorie - wie sie ihre grundlegende theologische Ausbildung erhielt und wie sie ihr Wissen durch göttliche Offenbarungen und intellektuellen Austausch mit ihrem klösterlichen Netzwerk erweiterte. Im zweiten Teil werden einige von Hildegards Predigten erläutert, wobei die theologische Brillanz deutlich wird, die von der kreativen Exegese ausgeht, mit der sie tiefgreifende, miteinander verwobene Themen entwickelt. Hildegard wandte sich von den linearen, sich wiederholenden Erklärungen ihrer Vorgänger ab und schuf ein organisch kohärentes Gedankengebäude, das reich an miteinander verbundenen spirituellen Symbolen ist.
Der dritte Teil befasst sich mit der weitreichenden Rezeption von Hildegards Werken und ihrem inspirierenden Vermächtnis, das von der Theologie bis zur Medizin reicht. Ihre prophetische Stimme erklingt in den moralisch dringlichen Bereichen der Schöpfungstheologie und der Korruption der kirchlichen und politischen Führung.
Hildegard prangert die menschliche Missachtung der Erde und ihre Machtgier an. Stattdessen plädiert sie für die einende Fähigkeit der Natur, die „Viridität“, die die Verbundenheit der gesamten Schöpfung fördert.