
Aid and Influence: Patronage, Power and Politics
Dieses Buch stellt das Argument der Wirksamkeit der Hilfe auf den Kopf.
Da Entwicklungshilfe von Natur aus eigennützig ist, eine Quelle weicher Macht, politischer Manipulation und kommerzieller Möglichkeiten, könnte ihre tatsächliche Wirksamkeit wohl nach der Stärke des Einflusses der Geber und nicht nach der Wirkung auf die Entwicklung beurteilt werden. Aufgrund ihres subjektiven Charakters sind ihre Auswirkungen auf die Entwicklung oft schwach, meist kurzfristig und auf begrenzte und spezifische Kontexte beschränkt.
Hilfe als Einflussnahme war in der Zeit des Kalten Krieges weit verbreitet. Der Zusammenhang ist in der neuen bipolaren Welt dieses Jahrhunderts, in der der Wettbewerb zwischen westlichen Gebern unter der Führung der Vereinigten Staaten und China, das Hunderte von Milliarden Dollar für Infrastrukturen ausgibt, um Einfluss im globalen Süden zu gewinnen, ebenso stark. Der Einfluss erstreckt sich sowohl auf die bilaterale als auch auf die multilaterale Hilfe, und parallel zur offiziellen Hilfe hat sich die globale Philanthropie entwickelt, die von einigen der heutigen Milliardäre übernommen wurde.
Die Reaktion der Geber auf das wachsende Chaos, das durch die drei Ks - Konflikt, Klimawandel und COVID-19 - verursacht wird, bestätigt die wichtigsten Erkenntnisse des Buches, das abschließend skizziert, wie Hilfe ohne Einfluss aussehen würde. Das Buch stützt sich auf die 40-jährige Erfahrung des Autors in der Entwicklungshilfebranche und wird für Studenten, Praktiker und politische Entscheidungsträger gleichermaßen eine wichtige Lektüre sein.