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Hindu Theology and Biology: The Bhagavata Purana and Contemporary Theory
(Gewinner des 2015 Dharma Academy of North America Book Award for Excellence in Constructive Theology, Philosophy and Critical Reflection)
Die westliche Geistesgeschichte hat von einem reichhaltigen und anspruchsvollen Gespräch zwischen Theologie und Wissenschaft profitiert und uns Jahrhunderte wissenschaftlicher und theologischer Literatur zu diesen Themen hinterlassen. Die hinduistischen Traditionen sind jedoch praktisch ungenutzt, wenn es darum geht, auf die herausfordernden Fragen zu antworten, die im Dialog zwischen Wissenschaft und Religion aufgeworfen werden. Dieses Buch gibt eine Antwort auf die Wissenschaften, indem es sich auf einen wichtigen hinduistischen Text, die Bhagavata Purana, sowie auf dessen Kommentare und philosophische Disziplinen wie Samkhya-Yoga stützt.
Eine der größten Herausforderungen, vor denen die hinduistischen Traditionen seit dem 19. Jahrhundert stehen, ist ihr eigenes Selbstverständnis im Lichte von Wissenschaft und Technik. In der Hoffnung, die konzeptionellen Grundlagen für einen für beide Seiten vorteilhaften Dialog zwischen den hinduistischen Theologien und den westlichen Wissenschaften zu schaffen, stellt sich Jonathan B. Edelmann direkt dieser Herausforderung. Da ein Großteil der Diskussion zwischen Hinduismus und Wissenschaft in Missverständnissen verstrickt ist, klärt Edelmann grundlegende Fragen in beiden Traditionen, zum Beispiel die Definition des Bewusstseins, die Mittel zur Erzeugung von Wissen und das Ziel des Wissens selbst. Er argumentiert, dass, obwohl die Darwinsche Theorie eine materialistische Sicht des Bewusstseins zu beinhalten scheint, die Ansichten des Bhagavata einen alternativen Rahmen für das Denken über die Darwinsche Theorie bieten. Darüber hinaus argumentiert Edelmann, dass Objektivität ein Markenzeichen der modernen Wissenschaft ist, und dies ist eine intellektuelle Tugend, die das Bhagavata teilt. Schließlich kritisiert er die Ansicht, dass Wissenschaft und Religion unterschiedliche Erkenntnisobjekte haben (d. h. die natürliche Welt im Gegensatz zu Gott), und argumentiert, dass viele westliche Wissenschaftler und Theologen die Wissenschaft als hilfreich empfunden haben, um über Gott auf ähnliche Weise nachzudenken wie das Bhagavata.