
Human Brain and Spinal Cord Tumors: From Bench to Bedside. Volume 1: Neuroimmunology and Neurogenetics
Hirntumoren machen etwa 5-9 % aller menschlichen Neoplasien aus, und interessanterweise gehören die Neoplasien des zentralen Nervensystems (ZNS) auch zu den häufigsten Neoplasien im Kindesalter. Abgesehen von den morphologischen und histopathologischen Merkmalen und der Tatsache, dass jeder pathologische Zustand mit molekularen Veränderungen beginnt, kann jeder Tumor seine eigene Geschichte in Bezug auf die Aktivierung von Tumorentstehungswegen und spezifische molekulare Merkmale haben. Die molekulare Klassifizierung von Tumoren hat in den letzten Jahrzehnten große Bedeutung erlangt, um den am besten geeigneten therapeutischen Ansatz wählen zu können. Andererseits verfügen die Tumoren über Mechanismen, die das immunologische System daran hindern, die Invasion zu verhindern. Wenn das angeborene und das erworbene Immunsystem nicht in der Lage sind, die Mechanismen der Tumorentstehung zu bekämpfen, führt dies zu einer Tumorentwicklung. Interessanterweise spielt der neuro-immunologische Mechanismus auch bei der Entwicklung psychiatrischer Manifestationen von Hirntumoren eine Rolle. Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte wurden die verschiedenen Bereiche der angeborenen Immunität, der erworbenen Immunität und der Genetik in Betracht gezogen, um die Entwicklung und/oder das Fortschreiten solcher Tumoren zu bekämpfen.
Dementsprechend konzentrieren sich die aktivierenden immuntherapeutischen Ansätze auf die Aktivierung oder Stärkung der immunologischen Wege gegen den Tumor, um das geschwächte Immunsystem bei der Bekämpfung des Tumors zu unterstützen (z. B. Impfung mit dendritischen Zellen, DNA-Impfstoffe, Peptid-Impfstoffe, virale vektorbasierte Impfstoffe, monoklonale Antikörper und CAR-T-Zell-Therapie). Neben den immunologischen Komponenten von Hirn- und Rückenmarkstumoren ist bekannt, dass zahlreiche Gene und genetische Signalwege an der Tumorentstehung beteiligt sind. Unter Berücksichtigung dieser nicht-immunen genetischen Pfade wurden in der neuen Ära der Krebsbehandlung einige andere therapeutische Ansätze wie die Stammzelltherapie und die Gentherapie entwickelt. Neben den biologischen und medizinischen Aspekten dieser Tumore wurden auch verschiedene physikalisch-mathematische Modelle vorgeschlagen, um das Verhalten von Tumoren zu erklären oder vorherzusagen. Solche Modelle wären bei der Entwicklung neuer therapeutischer Modalitäten in präklinischen Stadien von Vorteil und würden eine neue Ära der Krebsbehandlung einleiten.
Das erste Buch von Human Brain and Spinal Cord Tumors, Neuro-immunology and Neuro-genetics, wird hauptsächlich die Neuro-Immunologie und neurogenetische Wege, die mit der Entwicklung von Hirn- und Rückenmarkstumoren verbunden sind, diskutieren. Nach einem kurzen Einführungskapitel konzentriert sich dieses Buch auf die Rolle der angeborenen und erworbenen Immunität bei der Entwicklung dieser Tumoren und auf die immuntherapeutischen Ansätze zur Bekämpfung dieser Tumorentstehungsmechanismen. Anschließend werden die genetischen Aspekte von Hirn- und Rückenmarkstumoren und bioinformatische Modelle zur Beschreibung der Verhaltensmuster dieser Tumoren sowie die damit verbundenen therapeutischen Ansätze wie Stammzell- und Gentherapie behandelt. Dieser Band könnte sowohl für Experten der Grundlagenwissenschaften, vor allem Genetiker und Immunologen, als auch für Ärzte verschiedener Fachrichtungen, vor allem Neurochirurgen, Neurologen, Neuropathologen und Neuroradiologen, von Nutzen sein.