
Millet and What Else?: The Wider Context of the Adoption of Millet Cultivation in Europe
Besenhirse (Panicum miliaceum) ist eine Getreideart, die ursprünglich aus Ostasien stammt und nach Westen nach Europa gelangte, wo sie Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. auf dem Höhepunkt der Bronzezeit eingeführt wurde. Archäobotaniker des Sonderforschungsbereichs 1266 haben mit Unterstützung zahlreicher Kollegen ein groß angelegtes Programm zur Radiokarbondatierung von Hirsekörnern aus dem prähistorischen Europa durchgeführt. Sie entdeckten, dass sich diese Kulturpflanze schnell und weiträumig auf dem Kontinent ausbreitete.
Was wissen wir über die (Vor-)Geschichte dieser Kulturpflanze in Europa? Der vom SFB 1266 organisierte Workshop an der Universität Kiel im Jahr 2019 regte die Diskussion über die Umstände und Folgen des frühen Mais-Hirse-Anbaus in Europa an. Das vorliegende Buch fasst viele der Workshop-Beiträge zusammen und spiegelt die Vielfalt der behandelten Themen und Forschungsbereiche wider. Die Beiträge informieren über das Spektrum der kultivierten und gesammelten Pflanzen aus der Zeit vor und nach dem Beginn des Hirseanbaus in Europa, stellen das kulturelle Umfeld dar, in dem die Hirse ankam, diskutieren mögliche Gründe für die Akzeptanz dieser Innovation und rekonstruieren die Verwendungsmöglichkeiten der Hirse sowie die Methoden ihres Anbaus, ihrer Verarbeitung und Lagerung. Dabei wird nicht nur die Pflanzenwirtschaft, sondern auch die Tierwirtschaft dargestellt, da Hirse sowohl für Menschen als auch für Tiere angebaut wurde und wird. Die Techniken zur archäologischen Erforschung der Hirse werden ständig weiterentwickelt oder verbessert, und dieses Buch beschreibt die Anwendung einiger dieser Techniken.
Diese breit angelegte Zusammenstellung von Beiträgen fügt dem dynamischen Bild der Bronzezeit und des vernetzten Kontinents eine weitere Schicht hinzu. Sie veranschaulicht auch die Komplexität der Forschung über die Verbreitung von landwirtschaftlichen Innovationen.